Berlinale 2015
Berlinale 2015 - Tag 10

Berlinale 2015 - Tag 10

Der vorletzte Tag der Berlinale stand ganz im Zeichen der Preisträger der Goldenen und Silbernen Bären.
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von (Harry.Potter)
Nach dem letzten Wettbewerbsfilm, der gestern Nachmittag gezeigt wurde, hieß es heute warten, bis die einzelnen Jurys ihre Preise bekannt geben würden. Neben den zahlreichen unabhängigen Jurys warteten natürlich alle auf die Internationale Jury, die die Preisträger der silbernen und goldenen Bären im Rahmen der Gala am Abend bekannt gegeben würde.

Wie sich herausgestellt hat, ist die diesjährige Berlinale ein großer Erfolg für das südamerikanische Kino, denn sowohl „Der Perlmuttknopf“, der den Preis für das beste Drehbuch bekam, als auch „The Club“ aus Chile, der den Großen Preis der Jury bekam und „The Club“ aus Guatemala, der mit dem Alfred Bauer-Preis ausgezeichnet wurde, kommen von dort.

Anders bei den Darstellern: es hatte sich zwar in den letzten Tagen schon ein wenig abgezeichnet, aber es war dann doch eine kleine Überraschung, als die silbernen Bären für die besten Darsteller in diesem Jahr an Charlotte Rampling und Sir Tom Courtenay in dem englischen Film „45 Years“ verliehen wurden.

Mit großer Freude habe ich ganz persönlich die Preise für meinen persönlichen Favoriten „Victoria“ von Sebastian Schipper aufgenommen, denn der Film bekam einerseits den Preis für eine herausragende künstlerische Leistung im Bereich Kamera, als auch den Leserpreis der Berliner Morgenpost und den Preis der Gilde der Deutschen Lichtspieltheater verliehen.

Als Überraschung ist auch der zweigeteilte Silberne Bär für die beste Regie zu erwähnen, den sich der polnische Film „Body - Cialo“ (Malgorzata Szumowska) sowie der bulgarische Film „Aferim!“ (Radu Jude) teilen. Hier gingen die Regie-Größen Peter Greenaway für „Eisenstein in Guanajuato“ und auch Werner Herzog für „Königin der Wüste“ und vor allem Terrence Malick für „Knight of Cups“ leer aus.

Nach einem im Vergleich zum letzten Jahr („The Grand Budapest Hotel“) äußerst schwachen Eröffnungsfilm („Nobody Wants the Night“) konnte sich die 65. Berlinale eigentlich nur noch steigern und sie tat es auch und konnte sowohl die Liebhaber anspruchsvoller und ungewöhnlicher Filme aus der ganzen Welt wie auch die Fans des Hollywoodkinos („Cinderella“) zufriedenstellen. Viele internationale Stars waren nach Berlin gekommen und verliehen dem Festival wieder jenen Glanz, den man sich abseits der Auseinandersetzung mit unbekannten Themen oder Regisseuren erwartete.