MPDGs sind nichts Neues. Annie Hall (Dianne Keaton) aus „Der Stadtneurotiker“ war 1977 schon eines. Aber erst 2005 und dank Kirsten Dunst in „Elizabethtown“, gab der Filmkritiker Nathan Rabin diesem weiblichen cinastischen Phänomen einen Namen. Und seitdem ging es dem Manic Pixie Dream Girl ganz schön an ihren blumenbestickten Kragen.

Schauspielerin und Drehbuchautorin Zoe Kazan schuf in ihrem Film „Ruby Sparks - Meine fantastische Freundin“ etwa den Prototyp eines MPDG, das tatsächlich der bloßen Phantasie und Feder des Protagonisten entspringt und dessen Charakter auch nach Lust und Laune veränderbar ist. Nach mehreren Versuchen Ruby auf eine Weise zurechtzubiegen, dass sie seiner Wunschvorstellung entspricht, muss sich Calvin schließlich eingestehen, dass das nicht der richtige Weg zum Liebesglück ist und dass er doch lieber ein reales Mädchen hätte. Damit setzte Zoe Kazan ein Zeichen gegen die MPDG-Bewegung. Auch Zooey Deschanel, die in „(500) Days of Summer“ noch das perfekte Manic Pixie Dream Girl mimte, zeigt sich in ihrer TV-Serie „New Girl“ kritischer gegenüber dem Phänomen des MPDG. Ihre Rolle der Jess sieht sich zwar selbst als eine Art Dream Girl, sie scheitert jedoch immer wieder an ihrer unbeholfenen Art und stolpert ganz un-dream-girly-like über alles was sich ihr in den Weg stellt. Einer der letzten Filme, die ein MPDG auf die Kinoleinwand brachten (naja, zumindest fast) war „Her“. Der Film erzählt die Liebesgeschichte zwischen Theodor und seinem „intelligent operating system“ Samantha. Auch diese Liebe scheitert, obwohl Theodor sie doch ganz seinen eigenen Bedürfnissen entsprechend erschaffen hat. Im Gegensatz zu anderen MPDGs, denen vorgeworfen wird zweidimensionale Charaktere zu sein, legt Samantha aus „Her“ zu viele Dimensionen an den Tag und ist somit am Ende für Theodor und sein menschliches Herz nicht mehr greifbar.
Wie es mit dem totgesagtem Manic Pixie Dream Girl weitergehen soll, bleibt abzuwarten. Ganz von der Leinwand verschwinden wird sie wohl nie. Dazu ist sie zu sehr Traumfrau.