Dabei denke ich zunächst mal an George Clooney, den wir, nein nicht nur aus dem „Emergency Room“ kennen, wo er den attraktiven Kinderarzt Doug Ross verkörperte, sondern auch als Kurzzeit-Freund von Roseannes Schwester in der gleichnamigen unkonventionellen Familienserie. Für „ER“ schon Globe nominiert, ist Clooney bis dato zweifacher Oscar-Gewinner und wurde insgesamt in sechs verschiedenen Kategorien - von Produktion bis Originaldrehbuch, von Regie bis adaptiertes Drehbuch nominiert. Natürlich auch als jeweils Haupt- und Nebendarsteller.

Auch ein anderer Roseanne-Darsteller, nämlich Roseannes Ehemann John Goodman, war in den letzten Jahren in Oscar gekrönten Filmen omnipräsent. Wenn er auch selbst nie nominiert wurde, so wirkte er dennoch in sehr vielen Filmen mit, die später nominiert und/oder prämiert wurden. Die da wären: „The Artist“, „Extrem laut und unglaublich nah“, „Argo“, „Flight“ oder „Inside Llewyn Davis“. Fraglos hat Goodman, die richtige, maßgeschneiderte Rolle vorausgesetzt, selbst auch gute Chancen, in der Zukunft als Nebendarsteller in Betracht gezogen zu werden.

Bereits reich an Nominierungen, obwohl fast dreißig Jahre jünger, ist Michelle Williams. Bei ihr hat man schon fast vergessen, dass sie viele Jahre lang in der elaborierten (um nicht zu sagen altklugen) Jugendserie „Dawsons Creek“ die frühreife, und doch sehr verletzliche Jen Lindley verkörperte. Mimisch schon damals Katie Holmes überlegen, stand sie doch immer etwas im Schatten von Joey, was die Popularität angeht. Seit dem Ende der Serie ist es aber eindeutig umgekehrt. Williams ist ein richtiger Star des Independent Kinos geworden. In „Brokeback Mountain“ wurde sie noch als Nebendarstellerin nominiert, mit „Blue Valentine“ und „My Week With Marilyn“ war sie dann aber sogar zweimal als Hauptdarstellerin in der engeren Auswahl und musste sich 2012 nur Meryl Streep geschlagen geben.

Auch Hilary Swank ist bereits zweifache Oscar-Inhaberin. Eine Trophäe bekam sie für die Darstellung eines Transsexuellen in „Boys Don't Cry“, sowie als Boxerin im Eastwood Drama „Million Dollar Baby“. Auch im kommenden Jahr könnte sie wieder für die Auszeichnung nominiert werden, denn sie spielt eine quasi feministische (darüber gibt es nach den ersten Reviews geteilte Meinungen) Lehrerin im wilden Westen, die neben Tommy Lee Jones ihre Frau stehen muss. Bekannt wurde Swank durch ihre Nebenrolle in der Teenie-Kultserie „Beverly Hills 90210“, in der sie eine alleinerziehende Mutter verkörperte.

Dieses Jahr ebenfalls für einen Darsteller-Oscar gut sind auch zwei weitere ehemalige Serienstars. Da wäre zunächst Melissa McCarthy, die witzige Köchin und beste Freundin von Lorelai in „Gilmore Girls“. Es wäre ihre bereits zweite Nominierung, nach ihrer furiosen und sehr ungenierten Darstellung einer der jungen Frauen in „Brautalarm“. 2015 könnte sie für den Film „St. Vincent“ erneut ins Rennen gehen, an der Seite von Billy Murray. Steve Carell wiederum – bekannt durch die Serie „The Office“ – wurde bereits letztes Jahr Oscargewinner genannt. Und zwar für seine Darstellung im Drama „Foxcatcher“. Der Film wurde dann allerdings in letzter Minute auf die nächste, jetzt aktuelle, Saison verschoben. Geblieben ist Carells Favoritenrolle. Viele Beobachter glauben nach wie vor, dass seine Chancen intakt sind, den Darstellerpreis zu gewinnen, für eine Rolle ganz konträr zur Serienfigur.

Nachdem die Kolumne schon ihren Umfang sprengt, kann ich zum Schluss nur noch einige weiteren Namen wie Johnny Depp, Leonardo di Caprio oder Michael Douglas fallen lassen. Habe ich jemanden vergessen?