Berlinale 2013
Berlinale Tag 2

Berlinale Tag 2

Am zweiten Tag des Festivals liefen bereits einige bärenstarke Filme.
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von (Harry.Potter)
Nachdem es am ersten Tag noch verhältnismäßig ruhig zugegangen war, setzte heute, am zweiten Tag, bereits das normale Wettbewerbsprogramm mit drei Filmen ein und auch im Panorama und im Forum, sowie im Berlinale Special, ging es rund.

Gleich am frühen Morgen wurde der polnische Wettbewerbsfilm „Im Namen des ...“ gezeigt, in dem die Regisseurin Malgorzata Szumowska gezeigt, in dem sie sich mit dem Schicksal eines katholischen Geistlichen beschäftigt, der seine eigene Homosexualität jahrelang verdrängt hat und von seinem Schicksal eingeholt wird. Anders als ich es befürchtet hatte, war der Film keine klischeebelastete und vorhersehbare Klamotte, sondern ein äußerst sensibel und berührend inszenierter Film über einen Menschen in einer äußerst belastenden und verzweifelnden Situation. Anschließend präsentierten Matt Damon und John Krasinksi ihren gemeinsam geschriebenen und produzierten Film „Promised Land“ über eine kleine Stadt im US-Bundesstaat Pennsylvania, in der eine Erdgasförderungsgesellschaft ein großes Geschäft wittert und auf den Widerstand der Bevölkerung stößt. Schließlich gab es am Nachmittag „Paradies: Hoffnung“, den letzten Teil von Ulrich Seidls Trilogie „Paradies“ zu sehen, der die versammelte Auslandspresse sehr beeindruckte und im Vergleich zu den anderen beiden Teilen beinahe ruhig erscheint, unter der Oberfläche natürlich einiges an Sprengstoff bereit hält. Als Draufgabe zum Wettbewerbsprogramm wurde am Abend schließlich noch als „Berlinale Special“ „Les Misérables“ gezeigt, der morgen im Rahmen einer großen Gala seine Deutschlandpremiere feiert. Ich freue mich schon heute auf Anne Hathaway, Amanda Seyfried und Tom Hooper, die für morgen am roten Teppich erwartet werden.

Für erste Prognosen hinsichtlich möglicher Preisträger ist es natürlich noch viel zu früh. Vorsichtig lässt sich aber durchaus behaupten, dass Ulrich Seidl auf jeden Fall Chancen auf einen der Preise hat, ebenso der polnische Film. Dem Film von Gus Van Sant wird zwar niemand gravierende Vorwürfe machen, aber einen Preis lässt er, wie Ihr in der Kritik nachlesen könnt, eher nicht erwarten.

Im Panorama bzw. im Forum hatte Patrick heute ebenfalls einen sehr intensiven Tag und hat dabei genauso unterschiedliche Eindrücke mitgenommen. Die Dokumentation „The Act of Killing“ am Vormittag hat beim Publikum einen sehr intensiven Eindruck hinterlassen, Joseph Gordon-Levitts Regiedebüt „Don Jon“ machte zwar einigermaßen Spaß, hat aber doch auch noch einige Schwächen offenbart. Die Abendfilme „Something in the Way“ aus dem Panorama und „A Single Shot“ im Forum rundeten den Tag ab. Nähere Details könnt ihr wie immer in den Rezensionen nachlesen.

Ein langer und intensiver Festivaltag geht für uns somit zu Ende, die Vorfreude auf morgen ist jedoch bereits da und es bleibt spannend, ob es auch morgen wieder positive Überraschungen geben wird. Sicher ist, dass wir Besuch von Leander Caine bekommen, der uns über das Wochenende ebenfalls noch verstärken wird.