Neu im Kino
Neu im Kino (KW 13/2018)

Neu im Kino (KW 13/2018)

In der neuen Kinowoche sind die Russen los.
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von (Stadtneurotikerin)

The Death of Stalin

Diese bissige Satire mit Steve Buscemi nimmt Russland so sehr aufs Korn, dass der Film dort nicht gezeigt werden darf, da er versuche „das Land zu destabilisieren“. Allein über diese Begründung russischer Behörden, den Film nicht zu zeigen, könnte man eine eigene Polit-Satire machen. „The Death of Stalin“ handelt wie der Titel schon verrät von Stalins Tod und zeigt uns wie das Volk, aber vor allem Stalins Kabinett mit seinem Tod umgegangen ist. Urkomische Machtkämpfe werden mit britischem Humor auf russischem Boden ausgetragen. Für Freunde einer gelungenen Kombination aus Satire und Anspruch.

Loveless

„Loveless“ bringt uns von Stalins Russland in Putins Russland der Gegenwart, in dem eine emotionale Kälte herrscht, die sogar Familien zerstört. In diesem Oscar-nominierten Drama wird die Geschichte eines Jungen erzählt, dessen Eltern sich gerade in einem Scheidungsprozess befinden. Er hält die Lieblosigkeit, die seine Eltern einander und auch ihm entgegenbringen nicht mehr aus und läuft davon. Die Geschichte des Jungen ist wunderschön inszeniert, aber wohl auch niederschmetternd erzählt. Für Publikum, das auch ernstes Kino zu schätzen weiß.

Unsane - Ausgeliefert

In Steven Soderberghs neuem Horrorthriller spricht Claire Foy zu offen mit ihrer Psychiaterin. Als sie vor dieser erwähnt, Suizidgedanken zu haben, wird sie gegen ihren Willen in eine Klinik eingewiesen, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt. Das System als Gegner zu haben, bringt die Protagonisten in eine besonders hilflose Lage. Gedreht wurde „Unsane“, der übrigens auch auf der diesjährigen Berlinale zu sehen war, mit einem I-Phone - damit ist er neben „The Florida Project“ der zweite Film im aktuellen Kinoprogramm. Für Fans von beklemmenden Thrillern.

Weitere Neustarts

Des weiteren startet noch „Vor uns das Meer“. Dieses abenteuerliche Bio-Pic erzählt uns die Geschichte von Amateursegler Donald Crowhurst (Colin Firth), der 1968 beschließt auf einem selbstgebauten Boot, die Welt zu umsegeln. Das philippinische Drama „The Woman Who Left“ lief bereits auf der Viennale und handelt von einer Frau, die 30 Jahre unschuldig in Half saß. Nach ihrer Entlassung will sie Rache an dem Mann üben, der sie ins Gefängnis brachte. In der deutschen Multi-Kulti-Komödie „Verpiss Dich, Schneewittchen“ möchte Bülent Ceylan vom Hamam auf die große Rockstar-Bühne. Die kleinen Kinofreunde dürfen in „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ mit den zwei Titelhelden mit auf eine abenteuerliche Reise ins Reich des Kaisers von Mandala, dessen Tochter entführt wurde.
Die Autorin
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Stadtneurotikerin

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