Berlinale 2018
Berlinale 2018 - Tag 5

Berlinale 2018 - Tag 5

Heute gibts Marie Bäumer als Romy Schneider, Daniel Brühl als Terrorist und die Vorstellung der European Shooting Stars.
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von (susn)
Der fünfte Tag der Berlinale konnte endlich einmal mit einem durchwegs guten Wettbewerbsprogramm überzeugen. In „Utøya 22. Juli“ rollt Regisseur Erik Poppe den Anschlag von Anders Breivik auf 500 Jugendliche auf der norwegischen Insel Utøya auf. In einer 72-minütigen Plansequenz verfolgt die Kamera eine Gruppe fiktiver Jugendliche, wie sie sich vor dem Attentäter auf der kleinen Insel zu retten versuchen. 72 Minuten, weil das Attentat genau so lange dauerte, bis die Einsatzkräfte einschritten. Der Film, der ein noch junges und schmerzhaftes Kapitel in der norwegischen Geschichte thematisiert, hätte viel falsch machen können. Umso erfreulicher ist, dass es dem Team gelungen ist, einen atemraubenden, verstörenden, unter die Haut gehenden Film zu schaffen, der die Zuschauer noch lange nachher beschäftigt.

Der zweite Film, „3 Tage in Quibéron“, setzt sich mit Filmlegende Romy Schneider auseinander und dem letzten großen deutschen Interview, dass sie Stern-Reporter Michael Jürgs kurz vor seinem Tod gab. Marie Bäumer hat sich nach vielen Jahren endlich dazu bereit erklärt, aus ihrer visuellen Ähnlichkeit zu Schneider mehr zu machen und gibt eindrucksvoll die von Alkohol, Tabletten und Lebensdramen gebeutelte Diva. Der Film ist ein Zoom auf Romys Leben, ein Querschnitt in einem Mikrokosmus der Dramen, die ihre Person ausmachten. Selbst für Nicht-Schneider-Fans eine Empfehlung. Bei der Premiere des Films wurden auch die heurigen „Shooting Stars“ vorgestellt.

Zum Abschluss gab es noch einmal ein wenig Hollywood Feel mit „7 Tage in Entebbe“, einem Drama über die Entführung eines Air France Flugs von Tel Aviv nach Paris in den 70ern, um eine Reihe an palästinensischen Attentätern freizubekommen. Mit dabei sind Daniel Brühl und Rosamund Pike als linksextreme Revolutionäre, die Nachwehen der Baader-Meinhof Bewegung. Der Film beinhaltet zwar alle Elemente und Schwächen einer typischen Hollywood Verfilmung, traut sich aber, über die „Gut-Böse“ Thematik hinauszugehen. Hier wird auch auf die inneren Gedankenprozesse der Geiselnehmer eingegangen. Am fünften Festivaltag auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung.

Für den iranischen Panorama-Beitrag „Invasion“ durfte Michael wieder einen Ausflug in das ehemalige Premierenkino der DDR machen, ins hinreißende Kino International. Aus Reihe 9, gleich hinter der ehemals für die Parteispitze der SED reservierten vorzüglichsten Reihe des Saales, hat er dem bisher im besten Sinne des Wortes „eigenartigsten“ Film des Festivals beigewohnt. Der in einer einzigen langen Einstellung gedrehte Streifen beginnt als scheinbar konventionelle Ermittlung in einem Mordfall, hebt aber gleich ab zu einer kunstvoll poetischen Endlosschleife durch so entfernte Themen wie Vampirismus, Migration und Genderfragen. Ein Experiment dem man sich hingeben sollte.

Im quasi westlichen Gegenstück zum Kino International, dem Zoopalast, wurde es dann so richtig heftig: zwei Teile der frankophonen Schweizer TV-Produktion „Ondes de choc“ (also: Schockwellen) wurden gezeigt. Konzept der Serie ist es, wahre Fälle außerordentlichen Gewaltexzesses filmisch zu untersuchen. Dies gelingt den FilmemacherInnen - bei jeder Folge kommt jemand anderes zum Zug - auf sehr einfühlsame Weise. Zum Publikumsgspräch kam am Ende der Vorstellung neben den Filmemachern auch Schauspiellegende Fanny Ardant, die in der Folge „Ondes de choc - Journal de ma tête“ die weibliche Rolle spielt.

Schon zu Mittag wurde heute die Serienschiene des „Berlinale Special“ mit der Weltpremiere der Australischen Miniserie „Picnic at Hanging Rock“ eingeleitet. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Joan Lindsay und handelt vom mysteriösen Verschwinden dreier Schulmädchen am Valentinstag im Jahre 1900. Für die Hauptrolle der Schulleiterin Mrs. Appleby wurde die aus „Game of Thrones“ und den letzten „Hunger Games“-Fillmen bekannte Natalie Dormer engagiert, die bei der Premiere auch höchstpersönlich anwesend war.

Am Abend hat sich Christian dann in der Schiene „Berlinale Special“ den Film „Monster Hunt 2“ angeschaut. Dabei handelt es sich um die Fortsetzung zum chinesischen Abenteuer-Action-Fantasy-Comedy-Spektakel aus dem Jahre 2015, das noch bis vor kurzem als der finanziell erfolgreichste chinesische Film aller Zeiten galt.

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