„Avatar“ war der meist erwartete Film des Vorjahres. Ein Grund dafür war auch James Cameron, der nichts weniger als eine Revolution angekündigt hat. Wie wir alle wissen, finden angekündigte Revolutionen nicht statt. Natürlich ist Cameron ein sehenswerter Film mit noch sehenswerteren Effekten gelungen, aber wenn ich mich an „Die Legende von Beowulf“, „Oben“ oder „Final Destination 4“ zurückerinnere, waren auch hier die gewünschten Effekte überzeugend. Cameron ist schlau und weiß, dass nicht die Special effects einen guten Film ausmachen, sondern dass die Handlung den Zuschauer ergreifen muss. Von einem guten Freund von MacGuffin wurde mir berichtet, dass die 2-D-Version von AVATAR ebenso begeistert und damit ist meine Theorie bestätigt, dass ein 3-D-Film auch in 2D funktionieren kann und ja eigentlich muss.
Wir steuern nun auf eine 2-Klassen-Gesellschaft im Kino zu und haben die Wahl zwischen altmodischer 2-D-Präsentation oder eben moderner 3-D-Vorführung. Wenn man sich den Aufpreis näher betrachtet, kann ein 3-D-Besuch mit Überlänge recht teuer werden. Zahlt sich das aus? Meine Antwort kann nur lauten: „Je ne sais pas“ mit einer Neigung zu „nein“.
Eines ist mir aber ganz klar – nach der Vorstellung von AVATAR in 3D war ich „benommen“ und mir war leicht „schwindlig“. Und um ehrlich zu sein – dieser momentane Hype um 3D wird mir langsam zu viel und ich hoffe, dass es sich um einen vorübergehenden „Gag“ handelt. Für die Filmindustrie ist das Geschäft mit 3D ein Hit, weil es den Zuschauer ins Kino zwingt – nur da hat man eine perfekte Qualität, optimalen Sound und den gewünschten 3-D-Effekt. Aus diesem Grund haben sich für die nahe Zukunft zahlreiche Projekte angekündigt, von denen ich in diesem Jahr nur einen Film in 3D sehen möchte, nämlich „Alice im Wunderland“. Ein Film im Jahr in 3D sollte ausreichend sein – bei einem Überangebot verliert es sonst die Faszination. Bei allen anderen Filmen hoffe ich, dass die Handlung überzeugt. Um es zusammenzufassen – nein, AVATAR ist keine Revolution gelungen!
26. Jänner 2010, 11:28 Uhr
Caines Corner
Caines Corner: Revolution in 3D?
Leander Caine macht sich Gedanken über die neue 3D-Technik.
von
Leander Caine (LeanderCaine)
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Forum
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das pünktchen auf dem i
ich hoffe nicht (glaube es auch nicht), das das 3D kino derzeit nur eine phase ist. vorallem da die technik mitlerweile schon sehr ausgereift ist.
habe mir Avatar zweimal angesehen, einmal davon ohne pause, und mir war weder schlecht noch störten unscharfe doppelbilder. diese hatte ich zumindest bei Ice Age 3 teilweise festgestellt. aber bei einer filmlänge von 2,5 stunden kann es schon sein das dem einen oder anderen übel wird. für jene welche wird es auch weiterhin filme in 2D geben.
des weiteren ist für mich Avatar sehr wohl ein meilenstein der filmgeschichte. seit Terminator 2 oder Herr der Ringe 2 war ich nicht mehr von einem film so begeistert. was den film zum herausragenden werk macht ist nicht 3D, sondern die bis dato unereichte realistische und detailierte umsetzung einer fremden welt. durch den 3D effekt wird dies zusätzlich verstärkt und ist somit das pünktchen auf dem i.-
Falsche Revolution
Richtig, da hat der gute Leander die Situation völlig verkannt. Die Revolution bei Avatar ist nicht die 3D-Technik, die es ja vorher auch schon gab.
Das revolutionäre an Avatar ist die verwendete Animationstechnik. Eine ganz Welt, erschaffen am Computer, wo sogar Wasser und Feuer völlig glaubhaft wirken.
Die Stärke von Avatar ist die Bildgewalt, die einen regelrecht überollt, das Monumentale. Dieses Element hat schon immer die Leute in die Kinos geschaufelt, weil auch das beste Heimkino eine riesige Leinwand und einen bombastischen Sound nicht ersetzten können. Und das ist nunmal das Setting wo ein monumentaler Film seine Kraft am besten entfalten kann.
Die 3D-Technik ist bei Avatar lediglich eine kleine Behübschung, ein 2.5D, die Möglichkeiten werden ja gar nicht ausgereizt. Das war schon eher bei Beowulf der Fall, da geb ich Leander Recht.
Dass der Film trotzdem so stark mit 3D assoziiert wird, liegt einzig und allein an der Marketingmaschinerie dahinter.
PS: Wenn man sich dazu zwingt nicht zu versuchen die Unschärfe "wegzufokussieren", sondern ganz allein dem Film die Macht über den Fokus zu überlassen, dann bleiben auch die Übelkeit und die Augen-/Kopfschmerzen aus. Das Schwindelgefühl ist wohl eher ein Ausdruck der Reizüberflutung durch die unfassbaren Bilder ;)
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5D
3D soll ausserhalb des Kinosaals bleiben, 2D drinnen, zu Hochglanzeffekten sollten auch Hochglanzinhalte treten, "Oben" war das letzte gelungene Beispiel für eine Synthese.
Im Übrigen bin ich der Meinung dass Avatar als Zeitsymptom dafür gilt, dass die Menschen eine Sehnsucht nach dem vollkommenen Wesen entwickeln, welches Sie in Wahrheit bereits sind. Aber da das Gute so nah liegt, und der Horizont als Weg zwischen Brett und Kopf definiert ist, ist es nicht auf den ersten Blick sichtbar. Ist diese Ent-wicklung erst vollzogen dann ist der Weg frei in 5D ohne Kinokarte und auch jenseits von 2012... -
Ich war nach AVATAR 3D auch benommen!
So gut die 3D-Effekte auch aussehen - eigentlich ist es mir das nicht Wert!
- Für mich ist es total anstrengend einen 3D-Film im Kino anzuschaun!
- Also ich bin für 2D! -
kurzer hype?
mir kommt es nicht so vor, als wäre 3D ein vorübergehender hype, wurden doch bei der diesjährigen CES mehrere modelle von 3D-fernsehern vorgestellt. darüber hinaus werden 3D-kinofilme auch als 3D-dvds verkauft. wie zum beispiel MY BLOODY VALENTINE. hab mir die dvd gekauft, weil ich gespannt war, ob das mit dem 3D effekt auch nur annähernd funktioniert. alles ist aber ganz anders als im kino: der 3D-effekt ist für zuhause ausreichend, eigentlich sogar sehr gut und kann, mit einem beamer auf eine leinwand produziert, sicherlich jeden filmabend mit freunden erheitern. das problem ist nur die farbe. man muss durch eine grün/rot-brille schauen, dieses grün/rote schimmern bzw flimmern ist über den ganzen bildschirm verteilt. erst nach etwa 15 minuten eingewöhnungsphase sind die bunten störungen allmählich verschwunden.
seitens der konzerne ist 3D in zukunft also überall, ob die konsumenten da mitspielen (abgesehen vom 3D kino-erlebnis) bleibt abzuwarten.
