Neu im Kino
Neu im Kino (Woche 24/2023)

Neu im Kino (Woche 24/2023)

Wes Anderson öffnet wiedermal die Pforten in sein symmetrischen Wunderland und der schnellste Superheld der Welt eilt im Sauseschritt durchs Multiversum. Das und noch mehr lässt sich ab diese Woche im Kino entdecken.
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von (chrosTV )

Asteroid City

Es bedarf einen einzigartigen Stil, um als Filmemacher zur eigenen Marke zu werden. Und von diesem bringt Wes Anderson für gewöhnlich eine jede Menge mit. Für statisch komponierte Bilder, die samt ihrer Farbpracht einem Wimmelbuch entspringen könnten, hat sich der Name auch schon außerhalb von Kennerkreisen herumgesprochen. Zuletzt in Form diverser Internettrends. Das Timing für einen neuen Eintrag ins Anderson’sche Märchenbuch hätte also kaum besser ausfallen können. Und dieses erscheint, zumindest ästhetisch betrachtet, einladend wie eh und je. Selbst wenn sich Anderson plottechnisch in ungewohnte Gefilde wagt.
Asteroid City Bild aus dem Film „Asteroid City“ (Universal Pictures International)

Sein aktuellster Streich „Asteroid City“ vereint die gewohnten Verschrobenheiten des Regisseurs nämlich mit einem neuartigen Hauch Science-Fiction. Genau gesagt lässt er die Alien-Panik von Roswell und Co neu aufleben. In den 1950ern wird eine fiktive US-Kleinstadt militärisch evakuiert, nachdem es im Rahmen einer Zusammenkunft von Hobby-Astronomen zur mutmaßlichen UFO-Sichtung kommt. Prominenter Support unter den Beobachtenden des außerirdischen Spektakels: Jason Schwartzman als verwitweter Kriegsfotograf, Scarlett Johannson als Schauspieldiva oder Tom Hanks als Schwiegerpapa. Daneben gibt es auch Auftritte von Leuten wie Tilda Swinton, Willem Dafoe, Jeffrey Wright, Steve Carell oder sogar Margot Robbie. Ein adäquat quirliges Fest für Freunde des wundersamen Weltenbauers.


The Flash

Für einen Film, der von einem blitzschnellen Superhelden handelt, ging der Entstehungsprozess hinter „The Flash“ nicht gerade rasant voran. Diverse Regiewechsel, pandemiebedingte Verschiebungen und allen voran privates Fehlverhalten von Hauptperson Ezra Miller warfen kein vielversprechendes Bild auf die Produktion. Wie heißt es aber so schön: was weg muss, muss weg. Da unter der Führung von James Gunn („Guardians of the Galaxy“) ohnehin das gesamte DC-Universum bald ummodelliert wird, ist es ja eh schon wurscht - dachte man sich wohl.
The Flash Bild aus dem Film „The Flash“ (Warner Bros)

Nun flitzt der rote Blitz, aller Kontroversen zum Trotz, also doch noch in seinem ersten Soloabenteuer über die Leinwand. Obwohl der Begriff „Soloabenteuer“ in diesem Falle dehnbar ist. Denn auf seiner (Zeit-)Reise quer durch die Multiversen begegnen Barry Allen und seinem flinken Alter Ego neue wie alte Bekannte. Hardcore-Nostalgiker könnten auf ihre Kosten kommen. Schaulustige, die selbst nicht vom schlimmsten Zugunglück ihre Augen abwenden können, ebenso.



Weitere Neustarts

Greatest Days

Fans von „Take That“ aufgepasst: den größten Hits von Robbie Williams, Gary Barlow und Co kann nun auch auf der großen Leinwand gelauscht werden. Das Jukebox-Musical, das seinen Ursprung auf den Bühnen Londons fand, erzählt von vier Frauen mit einem großen Ziel vor Augen: sie wollen ihre Lieblingsband aus Teeniezeiten endlich live erleben.
Greatest Days Bild aus dem Film „Greatest Days“ (Polyfilm)



Wolf and Dog

Schon in jungen Jahren wird Ana, die auf der portugiesischen Insel Saō Miguel aufwächst, klar, wie schnell man gesellschaftlich in Geschlechterrollen gesteckt wird. Vor ihrem offen queeren Freund Luis, der auch mal Frauenklamotten trägt, zieht sie den Hut. Sie selbst könnte nicht den Mut aufbringen, Normen so stark zu widersprechen. Doch der Besuch einer Freundin aus Kanada lässt die Teenagerin aufleben. Selbstfindungstrip auf Portugiesisch.
Wolf and Dog Bild aus dem Film „Wolf and Dog“ (Stadtkino)



Bed Rest

Im schaurigen Horrorthriller von Regisseurin Lori Evans Taylor stößt eine schwangere Frau an ihre psychischen Grenzen. Der hochschwangeren Jules (Melissa Barerra) wird strenge Bettruhe empfohlen. Da kommt es gut, dass sie gemeinsam mit Ehemann Daniel (Guy Burnet) erst kürzlich in ein neues Haus gezogen ist. Doch während die junge Frau an ihr Bett gefesselt ist, nimmt sie zunehmend seltsamere Ereignisse wahr. Spukt es in den frischbezogenen vier Wänden etwa? Oder spielt ihr ihre geistige Gesundheit lediglich einen bösen Streich?
Bed Rest Bild aus dem Film „Bed Rest“ (Constantin Film, Tobis Film)



Divertimento - Ein Orchester für alle

Nach wahren Begebenheiten widmet sich dieses französische Drama unter der Regie von Marie-Castille Mention-Schaar zwei algerischstämmigen Zwillingsschwestern mit Hang zur Musikalität. Als Zahia und Fetouma ohne finanzielle Hilfsmittel in einem Vorort von Paris aufwachsen, scheint der Traum einer großen Karriere noch weit entfernt. Warum also nicht die Sache in die eigene Hand nehmen? Die zwei entschließen sich, ein eigenes Orchester zu gründen. Eine bewegende Migrationsgeschichte in musikalischer Höchstform.
Divertimento - Ein Orchester für alle Bild aus dem Film „Divertimento - Ein Orchester für alle“ (Prokino, Pandafilm)
Der Autor
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