Kitty Greens von wahren Ereignissen inspirierte Drama wurde für seinen empathischen Zugang an das Thema „sexueller Missbrauch in Hollywood“ und die ehrwürdige Schauspieldarbietung von Hauptdarstellerin Julia Garner mehrfach gepriesen. Bei der diesjährigen Berlinale hat sich Kritikerin Marina Ortner den Film für UNCUT anschauen dürfen und hatte auch fast ausschließlich Positives zu berichten. Hier geht es zur Kritik.
In diesem Drama aus deutschem Hause droht eine Mutter an ihrer eigenen Gutmütigkeit zugrunde zu gehen, als diese ein kaum erziehbares Kind adoptiert, das auf ihre versuchte Zuneigung in keiner Weise anzuspringen scheint. Regisseurin Katrin Gebbe widmet sich in ihrem Film der Pferdetrainerin Wiebke (Nina Hoss), die gemeinsam mit ihrer jungen Adoptivtochter Nikolina (Adelia-Constance Giovanni Ocleppo) auf einem Hof am Land verweilt. Als ein fünfjähriges Kind aus Bulgarien zur Adoption freigegeben wird und Wiebke dieses bei sich zuhause aufnimmt, nimmt ihr sonst besinnlicher Alltag eine drastische Wende. Die junge Raya (Katerina Lipovska) verstört nämlich schon bald sämtliche Leute aus ihrem näheren Umfeld mit ihrem ungemein aggressiven Verhalten und einer für ihr Alter erschreckenden Gefühlskälte, die sich auf ein frühkindliches Trauma zurückführen lässt. Die empathische Adoptivmutter möchte ihr neugewonnenes Kind aber trotzdem nicht aufgeben und setzt alles daran, einen emotionalen Zugang zu Raya zu finden – ganz egal mit welchen Mitteln.
Kathrin Gebbe ist mit ihrem Drama ein seltener Glücksgriff im kontemporären deutschen Kino gelungen. Ein raues Drama mit ungeahnten Horrorelementen, das von bedingungsloser mütterlicher Liebe erzählt, die selbst in der dunkelsten Stunde noch als einziger Antrieb dient – so sehr die Annäherungsversuche auch zu scheitern drohen. Hier geht es zur UNCUT-Exklusivkritik vom diesjährigen Slash Filmfestival.
Weitere Neustarts
Das britische Fantasy-Drama „Der geheime Garten“, das dem gleichnamigen Romanklassiker von Frances Hodgson zugrunde liegt, handelt von einem jungen Waisenkind, das am Anwesen seines Onkels einen magischen Garten entdeckt. Oscar-Preisträger Colin Firth oder Julie Walters sorgt für das nötige Hollywood-Feeling.Mit der nagelneuen Doku „I Am Greta“ hat Regisseur Nathan Grossman der für vielerlei Leute bewundernswerten Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg trotz ihrer noch jungen Jahre bereits ein filmisches Denkmal gesetzt.
Das jüngere Publikum darf sich auf das deutsch-belgische Animationsspaß „Drachenreiter“ freuen, das basierend auf dem gleichnamigen Buch von Cornelia Funke von einem Waisenjungen erzählt, der sich gemeinsam mit einem Drachen und einem Koboldmädchen auf ein ungeahntes Abenteuer begibt.
Die französische Tragikomödie „Wir beide“ widmet sich zweier Nachbarinnen, die insgeheim eine Beziehung führen und davon träumen, eines Tages nach Rom auszuwandern.
Vorerst nur in Teilen Österreichs zu sehen ist der Dokumentarfilm „Les Dames“ aus der Schweiz. In zwei Wochen startet der Film auch in Graz.
Das informativ-amüsante Comedy-Drama „Die Misswahl - Der Beginn einer Revolution“ wird hingegen nach bereits erfolgtem Österreich-Start nun auch noch in Graz anlaufen, wo der Film exklusiv im Geidorfkino über die Leinwand flimmern wird.
Ich wünsche UNCUT-Leser*innen beste Gesundheit und ganz viel Spaß vor der großen Leinwand. Die heimische Kinokultur kann aktuell jegliche Unterstützung mehr als nur gebrauchen!