In den übrigen Filmen geht es aber eigentlich ziemlich heiter zu, wenn man sich zum Beispiel die deutsche Komödie „Verrückt nach Fixi“ hernimmt, in der eine Sexpuppe plötzlich lebendig wird und das Leben eines jungen Mannes durcheinanderbringt, der bisher bei Frauen kein Glück hatte.
Humor bekommt jedoch eine besondere Qualität wenn dadurch auch ein tiefer liegender Sinn transportiert wird und auf die folgenden drei Filme, die ich Euch diesmal besonders ans Herz legen möchte, trifft das uneingeschränkt – wenn auch auf höchst verschiedene Weise – zu.
Swiss Army Man
Noch nie war Daniel Radcliffe so komisch und Paul Dano so übergeschnappt und doch genial. In dieser (am „Sundance“-Festival mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichneten) US-Komödie freundet sich ein auf einer Insel Gestrandeter (Paul Dano) mit einer ans Land gespülten beinahe-Leiche (Daniel Radcliffe) an und die beiden werden nicht nur die besten Freunde sondern erleben und entdecken das Leben für einander völlig neu.Korida
Eigentlich ist der Film eine Dokumentation über den gleichnamigen (und unblutigen!) Stierkampf, der jährlich auf einer Wiese in Bosnien stattfindet – auf mehreren Ebenen bietet der Film jedoch einen faszinierenden Blick auf das Gemeinsame und Trennende zwischen Bosniern, Serben und Kroaten und die magische Kraft, die ein sportlicher Wettkampf im Hinblick auf die Überwindung des Trennenden zu leisten vermag. Ich habe den Film auf der DIAGONALE heuer gesehen und war (nicht als Einziger!) sofort begeistert.Menandros & Thaïs
Dieser tschechische Monumentalfilm aus der Produktion einer großen Zahl von Filmbegeisterten mit umso kleinerem Budget besticht mit seiner Liebeserklärung an die griechische Mythologie sowie allerhand andere große Filme, die er zitiert bzw. aufgreift. Er ist der Sieger der UNCUT-Film-EM und wird im Grazer Rechbauerkino für 3 Tage gezeigt. Man sollte die Gelegenheit ergreifen, denn kaum sieht man einen Film, der mit so wenig Geld und so viel Herzblut gedreht wurde wie dieser.Die französisch-belgische Komödie „Saint Amour“ über einen passionierten Weintrinker (Gérard Depardieu) und seinen Sohn (Benoit Poelvoorde, zuletzt als Gott in „Das neue Testament“ zu sehen), die sich auf eine Weinverkostungstour durch Frankreich begeben, sowie die meiner Meinung nach eher mittelprächtige deutsche Komödie „Die Welt der Wunderlichs“ über eine Art deutscher Adams-Family mit prominenten Schauspielern (z.B. Hannelore Elsner) runden das Angebot an Filmen in dieser Woche für uns ab.
Ich wünsche Euch viel Spaß im Kino!