Berlinale 2016
Berlinale 2016 - Tag 4

Berlinale 2016 - Tag 4

Mit „Indignation“ und „Quand on a 17 ans“ standen heute gleich zwei Filme zum Thema Coming-of-Age auf dem Programm.
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von (LucyVonTrier)
Der trübe vierte Tag war ein perfekter Kinotag und vollgepackt mit Filmen aus den verschiedensten Genres und Sektionen. Das Panorama machte den Beginn mit einer Vorstellung von „Empörung“, einem „Coming-of-Age“-Film des Amerikaners James Schamus. Der bisherige Produzent vieler Indiefilme legte hier mit der Hilfe vieler Freunde und umfangreicher Recherchen sein Regiedebüt ab. Wie man leben soll und die vielen kleinen Entscheidungen, die schließlich zum Tod führen, wird darin thematisiert. Logan Lerman, den man unter anderem aus „Vielleicht lieber morgen“ und den „Percy Jackson“-Filmen kennt und die graziöse Sarah Gadon spielten liebenswerte Charaktere, mit denen man gerne lachte, weinte und fühlte. Durchkomponierte Sets und glaubwürdige 50er Jahre Kostüme gaben dem Collegefilm geradezu einen Wes-Anderson-Touch.

Österreichischer Film mit kanadischem Schauspiel war in der „Akademie der Künste“ zu sehen: der mittellange Science-Fiction-Film „Esiod 2015“ feierte in einem Programm mit drei anderen zukunftsthematischen Kurzfilmen Premiere. Er setzt Themen wie Datenbanken, mit denen Geld gemacht wird und Bürokratie in futuristische Settings der gerade in Bau befindlichen Zentrale der „Ersten Bank“ in Wien.

Die „Berlinale Special“-Schiene bot mir mit „The Seasons in Quincy: Four Portraits of John Berger“ einen besonderes nachdenklichen Film von Tilda Swinton, die sich diesmal hinter die Kamera begab. Nämlich um ihren langjährigen Freund und Seelenverwandten John Berger in einer vierteiligen Kurzfilmserie zu portraitieren. Der impulsive und etwas experimentelle Schnitt macht ihn zu etwas Besonderem und ist vor allem für Freunde der Malerei und Philosophie zu empfehlen.

Das heutige Wettbewerbsprogramm begann für Sumaiya mit dem portugiesischen Film „Cartas da Guerra - Letters from War“, der Adaption eines Briefromans. Trotz wunderschöner und ergreifender Texte konnte der Film auf der Ebene des Storytellings nicht überzeugen. Dafür aber umso beeindruckender war der deutsche Film „24 Wochen“, der die Thematik von Down-Syndrom-Kindern und einer Abtreibung sehr realistisch und ergreifend darstellt. Die fantastische schauspielerische Leistung von Julia Jentsch rührte bei mehreren Kinobesuchern zu Tränen.
Geendet hat der Wettbewerb mit einem französischen Coming-of-Age Drama „Mit Siebzehn“, mit einem der diesjährigen Shooting-Stars – Kacey Mottet Klein – in der Hauptrolle. Dieser Film war eine realitätstreue Darstellung von zwei heranwachsenden jungen Männern, die ihre Gefühle füreinander entdecken.

Des weiteren gab es heute noch Fototermine zu „A Quiet Passion“ mit Cynthia Nixon und Jennifer Ehle sowie zum japanischen Film „While the Women Are Sleeping“.

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