Neu im Kino: Woche 17

Es sieht ganz so aus, als gäbe es nach der vergangenen Kinowoche mit einer ganzen Reihe von Filmstarts in dieser Woche einen kleinen Durchhänger: nur 2 Filme laufen in ganz Österreich im Kino an, im kleinen, aber feinen Grazer Rechbauerkino gibt es außerdem noch die Dokumentation „Das Herz von Jenin“ zu sehen. Das macht also die stattliche Zahl von 2.1 Filmen oder so ähnlich. Vielleicht hat der Mangel an Neustarts ja auch irgendwie mit der Sperre des Luftraums über Europa zu tun und die Filmverleihe können keine Filmkopien über den Atlantik schicken...

Da hilft es wohl auch nichts, dass einer der Filme dieser Woche „Vincent will meer“ heißt, in dem ein junger Deutscher, der an der Tourette-Krankheit leidet, mit der Asche (!) seiner Mutter nach Italien ans Meer will ... ;-)

Umgekehrt geht es auch: Als die deutsche Bundeskanzlerin in der vergangenen Woche auf ihrem Rückweg vom Nukleargipfel hier in Washington, DC (von wo aus ich Euch meine Kolumne derzeit schreibe) über Lissabon schließlich in Rom festsaß, hatte sie sicherlich sehr viel Zeit, sich den einen oder anderen Film anzuschauen, denn schließlich ging nach einer Reifenpanne bei dem Bus, in dem sie weiterfahren wollte, letzten Endes gar nichts mehr. Ob sie sich dabei allerdings den irischen Film „Angela’s Ashes“ (Die Asche meiner Mutter) angesehen hat, werden wir wohl nie erfahren... ;-)

Wem die Geschichte von dem jungen Mann mit der Asche seiner Mutter also doch ein wenig zu anspruchsvoll ist, darf sich natürlich auch einen klassischen „No-Brainer“, wie die Amerikaner hier sagen, zu Gemüte führen: in „Kick-Ass“ mutiert Aaron Johnson als Teenager vom Looser zum kickenden Superhelden und Vince Vaughn ist natürlich auch mit von der Partie. Erste Reviews deuten darauf hin, dass der Film zumindest Unterhaltungswert besitzt.

Die Dokumentation „Das Herz von Jenin“ begleitet den Vater seines im Kugelhagel israelischer Soldaten tödlich getroffenen Sohnes bei der Aufarbeitung der Tatsache, dass die Organe seines Sohnes anderer Kinder gespendet wurde, um ihnen das Leben zu retten. Außerdem ist mit einer Woche Verspätung der Film „Coco Chanel & Igor Stravinsky“ nun auch in Graz zu sehen.

Ich habe mir dafür in dieser Woche den melancholischen Countrymusic-Film „Crazy Heart“, der in diesem Jahr für den besten Filmsong ausgezeichnet wurde und Jeff Bridges (endlich!) seinen Oscar für die beste Hauptrolle eingebracht hat, zu Gemüte geführen, denn der Film ist hier in den USA schon auf DVD erschienen. Die DVD von „Avatar“ erscheint hier übrigens pünktlich zum „Earth Day“ am 22. April, falls es jemanden gibt, der nicht geschnallt hat, welche Botschaft der Film seinem Publikum vermitteln will.

Wenn Ihr diese Kolumne lest, bin ich schon auf dem Weg in Richtung Florida nach „Hollywood“, allerdings nur zu dem gleichnamigen Flughafen von Fort Lauderdale, aber immerhin.

Herzliche Grüße und viel Spaß im Kino.