Bilder: Constantin Film, Paramount Pictures Fotos: Constantin Film, Paramount Pictures
  • Bewertung

    Eine Menge Fantasyyy

    Exklusiv für Uncut
    „Dungeons & Dragons - Ehre unter Dieben“ nimmt uns mit auf eine wilde Reise, die mitunter anstrengend sein kann, aber unglaublichen Spaß macht.

    Edgin (Chris Pine) und Holga (Michelle Rodriguez) wurden bei einem Einbruch erwischt und ins Gefängnis geworfen. Als sie es heraus schaffen, müssen sie feststellen, dass sich zu Hause alles verändert hat. Ihr Kumpane Forge (Hugh Grant) hat die Macht über das Königreich erlangt und Edgins Tochter mit seinen Lügen geblendet, die ihn nun nicht mehr sehen will. Doch mit der Hilfe alter und neuer Freunde setzt er alles daran sie aus dessen Bann zu befreien…

    In dem einfach gestrickten Fantasyabenteuer mit Heistfilm-Anstrich tut sich ein Haufen Außenseiter zusammen, um eine bestimmte Sache zu stehlen. Das kennt man ja. Manche bleiben dabei total ernst, andere reißen ständig Witze. Das Gesprochene fühlt sich manchmal schwer nach Exposition an, dazu kommen viele Flashbacks zum Einsatz. Jeder Charakter kann gefühlt stundenlang über seine eigene Geschichte erzählen, die anderen werden jeweils nicht wirklich ernst genommen. Wenn mal Konflikte passieren, kommt kaum Spannung auf, denn sie fühlen sich an, als ob jemand über den Ausgang gewürfelt hat. Und statt weiter auf bereits etablierte Fakten aufzubauen, bekommt man alle zwei Minuten neue Lore vor die Füße geknallt.

    Kurz gesagt eben: wie bei einer richtigen Partie D&D.

    Bei einer solchen durfte ich selbst leider noch nie dabei sein, aber nun hab ich Lust darauf wie nie zuvor. Der Film fängt perfekt die Atmosphäre ein, die nach allem was ich bis jetzt so mitbekommen habe, das Spiel ausmacht. Darauf muss man sich einlassen können, sonst könnte man enttäuscht werden. Als Film bietet „Dungeons and Dragons“ nichts neues. Der Humor ist manchmal charmant, manchmal platt. Die Charakterentwicklung ist ziemlich vorhersehbar. Die schnellen Ortswechsel führen dazu, dass wir nie richtig eintauchen können, wodurch die Orte nie ganz real wirken. Es fühlt sich zwischendurch manchmal echt wie Rollenspiel an.

    Auf einen Exkurs in die reale Welt wurde aber glücklicherweise verzichtet (hier hätte sich jedoch wunderbar eine Post Credit Scene angeboten). Dadurch kommt immer noch eine in sich stimmiges Abenteuer raus. Die Action ist solide, das CGI wertig, die Kostüme gut umgesetzt. Es gibt dementsprechend nichts was einen aus dieser Illusion rausholt. Auch nicht (wie man nach dem Trailer vermuten hätte können) die Musik. 80er-Jahre-Rocknummern weichen zu Gunsten authentischer Mittelalterklänge.

    Ostern wurde übrigens vorverlegt, denn die Wucht an Easter Eggs die mutmaßlich hier drinsteckt ist kaum zu fassen. Als jemand, der nur ein bisschen mit dem artverwandten Kartenspiel „Magic the Gathering“ vertraut ist, hab sogar ich welche erkannt, ich kann also nur erahnen was der Film für erfahrene Pen & Paper Nerds bereithält.

    Die Figuren sind durch und durch charismatisch und toll gespielt. Am meisten sticht wohl wunderbar Hugh Grant als schmieriger Bösewicht heraus, was langsam aber sicher ein Typcasting darstellt, das ich äußerst unterstütze.

    Alles in allem eine sehr gelungene Umsetzung, bei der Fantasy Fans definitiv auf ihre Kosten kommen sollten.
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    (Markus Toth)
    29.03.2023
    21:25 Uhr