Caines Corner
Caines Corner: Total Recall - Die totale Erinnerung

Caines Corner: Total Recall - Die totale Erinnerung

Happy 30th Birthday „Total Recall“ – der „Mega-Mann“ macht mobil.
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von (LeanderCaine)
Es war der 12. August 1990 als ich die steirische Eiche Arnold Schwarzenegger in „DER MEGA-MANN“ (so der ursprüngliche Titel von „Die totale Erinnerung“) endlich im Opern-Kino Saal Spectrum (das war das Kino am Grazer Jakominiplatz, wo jetzt eine Supermarktkette beheimatet ist) anschauen konnte. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich natürlich nicht, dass ich genau 30 Jahre später Paul Verhoevens visionäres Meisterwerk in einer neuen Blu-Ray-Edition von StudioCanal einer kritischen Begutachtung zuführen würde. Aus dem Bereich „Extras“ empfehle ich sehr das einstündige Special Feature über den aufregenden Aufstieg von „CAROLCO“ sowie dem traurigen Ende und der Trennung der Masterminds Mario Kassar und Andrew Vajna in „TOTAL EXCESS: Wie Carolco Hollywood veränderte“.

Obwohl auch ich 30 Jahre älter geworden bin und uns heuer besonders der Corona-Wahnsinn verängstigt, komme ich zum gleichen Resümee wie seinerzeit: „Total Recall - Die totale Erinnerung“ ist ein höchst unterhaltsamer Sci-Fi-Action-Streifen mit zahlreichen witzigen Gags und einem Hauptdarsteller Arnie in Höchstform, der hier beweisen konnte, dass er wahrscheinlich nicht der beste Vertreter seiner Schauspielzunft ist, aber prächtig zu unterhalten weiß.

Aber auch eine junge attraktive Schauspielerin namens Sharon Stone wurde durch mein Kino-Radarauge erfasst. Als im Kopf „eingepflanzte“ Ehefrau muss sie trauriger weise die fatale Scheidungserklärung ihres Filmehemanns recht früh im Film zur Kenntnis nehmen. Aber nur zwei Jahre danach konnte sie als unterhosenbefreite „Catherine Tramell“ ebenfalls unter der grandiosen Regie von Paul Verhoeven in der Rolle ihres Lebens auf der Leinwand brillieren – nämlich in „Basic Instinct“.

Zurück zur totalen Erinnerung. Worum geht’s? Die Story dreht sich um einen Bauarbeiter, der sich aufgrund von Albträumen bei der Firma „REKALL“ einen etwas anderen Urlaub leisten möchte. Douglas Quaid (oder doch Hauser?) wünscht sich einen Einsatz als Geheimagent auf dem Mars, mit einer exotischen Frau an seiner Seite, angereichert mit außerirdischen Elementen und atemberaubender „Äktschn“ am laufenden Band. Ab diesem Zeitpunkt bei „REKALL“ weiß weder der Hauptdarsteller noch der Zuschauer, was Realität ist …

TOTAL RECALL triumphiert auch durch die phantastische Musik von Jerry Goldsmith, der meiner Meinung nach Inspiration bei einem anderen Meister seines Fachs gefunden hat: Basil Poledouris („Conan - Der Barbar“). Soundtrack-Höhepunkt ist vor allem bei den Opening Credits zu genießen – am besten laut aufgedreht.

Die teilweise blutigen Gewaltdarstellungen führten seinerzeit zu einer FSK-Freigabe ab 18, heutzutage kann man den Streifen in der UNCUT-Blu-Ray-Version ab 16 Jahren bewundern. Eine Anekdote aus der Videokassettenzeit: Die VHS mit Jugendverbot (ab 18) erschien mit „rotem Arnold“ auf dem Cover, das auch der Etikett-Farbe „ab 18“ entsprach. Die 16er-Version war in blau.

Total Recall

Was drei Dekaden zuvor nach purer Sci-Fi aussah, scheint heute zum Greife nahe zu sein. Reisen zum Mars. Urlaub im Kopf. Aber was fühlt sich echt an? Oder ist alles nur wie aus einem Traum?