Neu im Kino
Neu im Kino (KW 29/2019)

Neu im Kino (KW 29/2019)

Zwei Neuverfilmungen beliebter Filmklassiker prägen die Kinoneustarts: Während der eine Film die Geschichte eines mörderischen Spielzeugs neu interpretiert, handelt es sich beim anderen um die realanimierte Version eines Disney-Klassikers.
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von (juliap)
Child's PlayFoto: Constantin Film, Senator

Child's Play

die mordlustige Puppe Chucky, vom Geist eines Serienmörders besessen, bereits seit 31 Jahren als Schöpfung des Filmemachers Don Mancini die Kinoleinwände terrorisiert, fällt das Kultfranchise nach sieben Filmen nun auch dem Reboot-Wahn zum Opfer.

Der Horrorstreifen „Child’s Play“ von Lars Klevberg modernisiert die Erzählung und kritisiert dabei auch die Gefahr, die von der uneingeschränkten Nutzung künstlicher Intelligenz ausgeht. Mit Jungstars Aubrey Plaza und Brian Tyree Henry in den Hauptrollen und niemand geringeren als Mark Hamill, der dem Schreckensprotagonisten Chucky seine Stimme leiht, verspricht das Werk zumindest eine neue Perspektive auf die Grundidee der Reihe.

Nach der Entwicklung einer Hightech-Puppe, genannt Buddi, lässt die Kaslan Corporation die Puppen für den internationalen Markt in Vietnam herstellen. Ohne zu wissen, dass eines der Produkte ohne jegliche Sicherheitsprotokolle im System programmiert wurde, landen die Figuren in Chicago, wo dem 13-jährigen Andy eine solche als Geburtstagsgeschenk überreicht wird. Der hörbeeinträchtigte Junge erfreut sich der Gesellschaft der Puppe, genannt Chucky, dieser legt jedoch zunehmend aggressiveres Verhalten an den Tag. Als Andys Mutter die mörderischen Tendenzen des Spielzeugs erkennt, scheint dieses jedoch nicht mehr aufzuhalten zu sein.

Der Film wurde eher gemischt aufgenommen, ein potenzielles Sequel ist aber bereits im Gespräch.

Der König der LöwenFoto: The Walt Disney Company

Der König der Löwen

Mit einem Remake des populären Disney-Erfolgs „Der König der Löwen“ hat sich Schauspieler und Regisseur Jon Favreau (Iron Man, The Jungle Book) weit aus dem Fenster gelehnt, handelt es sich bei dem mittlerweile 25 Jahre alten Original doch um den bisher weltweit kommerziell erfolgreichsten Zeichentrickfilm überhaupt.

Mit einem unvergleichlichen Starensemble bestehend aus Donald Glover, Seth Rogen, Chiwetel Ejiofor, Billy Eichner, John Oliver und Beyoncé und einer fotorealistischen Animationstechnik, die die Tiere möglichst naturgetreu darzustellen versucht, strebt der Film zumindest auf diese Weise an sich von seinem Vorgänger abzuheben, behält dabei aber die Grunderzählung bis ins kleinste Detail bei.

Die weltbekannte Erzählung thematisiert in einer Art Hamlet-Figurenkonstellation das Leben des jungen Löwen Simba, der nicht nur mit dem Tod seines Vaters und die unrechtmäßige Krönung seines listigen Onkels Scar zu kämpfen hat, sondern auch mit seinem eigenen Erwachsenwerden.

Trotz der sehr positiv aufgenommenen Musicaleinlagen des Animationsfilms, wurde der Film allgemein vorwiegend negativ aufgenommen, wobei hauptsächlich die fehlende Originalität und die fehlenden Emotionen der animierten Tiere bemängelt wurden.

Weitere Neustarts

Mit dem Actionthriller „Anna“ gesellt sich auch das neueste Werk von Starregisseur Luc Besson in die österreichischen Kinosäle, das die Geschichte einer jungen KGB-Agentin erzählt, die Undercover in Paris arbeitet. Neben Hauptdarstellerin Sasha Luss sind in weiteren Rollen unter anderem Starschauspieler Helen Mirren, Luke Evans und Cilian Murphy zu sehen.

Die britische Tragikomödie „Edie - Für Träume ist es nie zu spät“ von Simon Hunter feierte am Edinburgh Film Festival Premiere. Sheila Hancock mimt darin die verwitwete Edie, die sich weigert von ihrer Tochter ins Altersheim abgeschoben zu werden und sich stattdessen ihren Traum, den Mount Suilven zu erklimmen, widmet.

In „Tel Aviv on Fire“ gelingt es Regisseur Sameh Zoabi eine rauschende Komödie inmitten eines der heiß umkämpftesten Konfliktfelder des 21. Jahrhunderts zu schaffen, spielt sein Werk doch wohlwissend vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts. Der Film beleuchtet das Schaffen des palästinensischen Drehbuchautors Salam, verantwortlich für die schnulzige Soap „Tel Aviv on Fire“, der sich im Zuge seiner Grenzübergänge mit einem israelischen Kommandeur anfreundet.

Zwei Filme, die zuvor schon in Teilen Österreichs angelaufen sind, kommen diese Woche auch nach Graz: Zum 50. Jubiläum der Mondlandung gelang es Regisseur Todd Douglas Miller mit dem Dokumentarfilm „Apollo 11“ mit Hilfe von bisher unveröffentlichtem Material aus dem NASA-Archiv eine einmalige Einsicht in die damaligen Ereignisse zu schaffen und die Mondlandung aus einer einzigartigen Sicht zu präsentieren. Der französische Film „The Wild Boys“ von Betrand Mandico handelt von fünf jungen Burschen, die ihr Leben auf dem Boot des strengen Kapitäns fristen müssen, nachdem sie ein schreckliches Verbrechen begangen haben.
Die Autorin
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juliap

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