Caines Corner
Caines Corner: 10 Gründe fürs Kino

Caines Corner: 10 Gründe fürs Kino

Leander Caine schreibt darüber, warum man heutzutage noch ins Kino gehen soll.
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von (LeanderCaine)
10 Gründe warum ich gerne ins Kino gehe:

1.) Das Gemeinschaftsgefühl im Kino ist und bleibt einzigartig. Es ist spannend zu beobachten, wann Leute lachen, weinen oder sich fürchten. Dabei interessieren mich auch die Gefühlsübereinstimmungen mit dem Publikum.

2.) Ein Foyer erlebe ich als Eingang in eine andere Welt, in die vergessene Welt, in eine Galaxis, weit weit entfernt …

3.) Man kann Geschichte sehen: Gandhi, Schindler oder Alexander werden lebendig. Ob die Darstellung der Wahrheit entspricht, ist eine andere Sache. Ich finde es sehr interessant wie Filmemacher Geschichte interpretieren.

4.) Die Vorschau auf baldige Highlights finde ich immer sehr anregend. Meiner Meinung sind 3 bis 4 Trailer ausreichend, aber da hat jede Kinokette ihre eigene Strategie. Ein Trailer ist zu wenig – fünf Trailer sind zu viel.

6.) Das Entdecken von Filmplakaten ist für mich sehr wichtig – wird aber immer schwieriger. Aufgrund digitaler Ankünder wechseln sich die Bilder ständig ab – vor allem in Multiplex-Kinos. Aber in Traditionskinos findet man noch Poster. Fast verschwunden sind Szenenbilder – das finde ich schade.

6.) Werbung allgemein empfinde ich eher als störend – vor allem wenn man oft ins Kino geht und die Werbung einige dutzend Mal sieht. Versuche ich zu vermeiden, ärgere mich aber dann sehr, wenn der Film doch vorher startet und ich den Anfang verpasse. Übrigens: Dieser Marketingeinsatz hat mich noch nie ins lokale Pizza-Tanzlokal motiviert …

7.) Alles was inflationär verwendet wird, ist um es diplomatisch zu formulieren suboptimal, aber bei 3D bin ich mir sicher. Ich brauche es auf keinen Fall und ziehe die Zwei-Dimensionalität vor, dh. ich brauche die Auswahl. Problematisch ist, wenn ich das Verlangen habe den Film, der nur in 3D angeboten wird, unbedingt zu sehen, dann muss ich in den sauren Apfel beißen.

8.) Unten, auf dem Balkon oder in der Loge? Meine Sitzplatzwahl ist meist Mitte-Mitte, da kann fast nix schiefgehen.

9.) Popcorn oder Nachos? Ich hasse es während dem Film zu schnabulieren, deshalb konsumiere ich meist nichts. Und wenn doch, dann muss ich während der Trailer-Präsentation damit fertig werden. Geht sich aber meistens zeitlich nicht aus.

10.) Ob die Filme in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft spielen. Alles kann zum Abenteuer werden. Filme sind für mich Zeitdokumente, die man immer schauen kann. Als ein besonderes Privileg empfinde ich es Freunde ins Kino einzuladen um gemeinsam ein Erlebnis zu feiern. Immer bleiben für mich mindestens 2 Sachen zurück: Eine Erinnerung und ein Gefühl!

Was treibt Dich dazu ins Lichtspieltheater ums Eck zu gehen?
Der Autor
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LeanderCaine


Forum

  • Kino = Genuss

    Ich bin kein klassischer Kinogänger, der ins Kino will und sich dann einfach irgendeinen Film anschaut - das muss geplant sein und dann muss der Film irgendwas haben, was mich dann dazu bewegt ins Kino zu gehen.
    Ein weiterer Faktor - ich will Originalton! Es gibt nichts schlimmeres als einen wunderbaren Film, der durch schlechte Synchronarbeit den Sinn verliert... Ich ziehe meinen Hut vor Synchronsprechern, aber sie können halt nur interpretieren und bekommen keine Regieanweisung vom Regisseur des Films.
    Das ist eben ein Faktor, der etwas einschränkt. Wenns im KIZ nicht läuft, muss man warten, bis die DVD/BluRay raus kommt und Zuhause schauen.
    Ich liebe Popcorn, Nachos hin und wieder, aber es geht nicht über gutes Popcorn (wobei die Hälfte bis zum Beginn des Films bereits weg ist. Mindestens die Hälfte).
    Ich kann getrost auf 3D verzichten, mich stört es eher, als das ich es als Bereicherung empfinde. Auch die Leinwand muss nicht riesig sein, da hängst aber halt vom Film ab. Einen der besten Kinonachmittage hatte ich im letzten Jahr bei einer Vorstellung von Nebraska im Rechbauer. Wir waren zu zweit und die Leinwand ist kleiner als so manche Beamerwand auf der Uni.
    Zuletzt muss ich noch den kleinen Grazer Kinos Lob aussprechen: hier geht's wirklich noch um das Kinogefühl und nicht um Massenabfertigung und Konsumzwang!
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    03.02.2015, 23:44 Uhr
  • Überredungskunst und Filmfrühstück

    Das merkwürdige an mir ist, dass ich eigentlich gar nicht gerne ins Kino gehe oder mir nur selten einen Film ansehe.
    Die unterschiedlichen Trailer sprechen mich zwar an und ich denke mir immer, diesen oder jenen Film möchte ich im Kino ansehen, aber dann wird es nie etwas.
    Meist hab ich bedenken, ob der Film wirklich so gut ist und die Weg/Zeit Strecke, das Geld an der Kino- und Buffetkasse, die Wartezeit mit unnötigen Werbungen und Trailern, die man bereits sieben Mal gesehen hat, sowie den Heimweg wirklich wert ist.
    Wenn es meine Freundin dennoch (wiedermal) geschafft hat mich zu überzeugen, bin ich in den meisten Fällen von der Atmosphäre im Kino begeistert. Die große Leinwand, die Soundausstattung und das gesamte Flair. Auch das Popcorn, die Vorfreude, die mit Trailern und Werbung verkürzt wird, sowie der Heimweg, auf dem man scheinbar ewig über den Film diskutieren kann.
    Diese Freude hält meisten bis kurz vor dem nächsten Film an und der Kreislauf beginnt von vorne.
    Ich gehe aber nicht nur wegen einem Film ins Kino. Es ist vor allem im Geidorf das Filmfrühstück, im Cineplexx die Sneak Preview oder im KIZ das Popcorn und das Filmfrühstück Gründe ins Kino zu gehen.
    Gerade die Herausforderung bzw. der leichte Nervenkitzel bei der Sneak Preview oder die bevorstehenden Oscars bringen mich dann doch wieder öfter in meine doch sehr geliebten Lichtspielhäuser.
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    03.02.2015, 23:43 Uhr
  • Size and Sound matter

    Besonders beeindruckt hat mich im Kino immer die Größe der Leinwand und damit der gezeigten Bilder sowie der Sound. Einen Film im Kino zu sehen ist und bleibt für mich das Größte. Die Werbung verstehe ich bis zu einem gewissen Grad, aber sie sollte nicht allzu lange sein, bei der Filmvorschau bin ich ganz bei Dir: 3 oder 4 Trailer machen Gusto, mehr ist dann schon zuviel. Dank der digitalen Projektion kann man jetzt auch ruhig ein wenig weiter vorne im Kino sitzen als vielleicht früher, aber ganz hinten war schon immer nicht die beste Wahl. Jene Reihe am Beginn des letzten Drittels ist für mich optimal.
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    03.02.2015, 23:13 Uhr
  • Kinobesuch

    Ich muss zugeben, dass mein letzter Kinobesuch leider schon sehr sehr lange her ist, und da war ich sehr enttäuscht über den Film und dachte mir, dass es zuhause gleich oder noch besser gewesen wäre. Das liegt vielleicht daran, dass ich erst Ende letzten Jahres auf einen wunderbaren Fernseher umgestiegen bin und ich zuhause genüsslich Popcorn oder Nachos essen kann, ohne dass ich schon eine weitere Kinokarte dazu rechnen kann. Die Preise sind einfach der Wahnsinn! Das heißt nicht, dass mir das Kino nicht abgeht, aber wenn ich es in Relation betrachte, die Preise und meine Jogginghose abwäge, bin ich auch zuhause glücklich. Ich habe die Befürchtung, dass sich die Preise noch an Deutschland angleichen werden und noch mehr in die Höhe schnellen. Wohin gegen es sich bei manchen Filmen natürlich schon auszahlt ins Kino zu gehen, aber das wird immer sorgfältig abgewogen :) Eine Komödie bringt mich zB nicht ins Kino.
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    03.02.2015, 14:03 Uhr
  • lichtspieltheater

    1) eintauchen in eine eigene welt. ein dunkler saal, eine leinwand die mich hineinzieht, sitze die mich zwei, drei stunden ohne stöhnen überstehen lassen.

    2) gemeinschaftsgefühl? wenn man sich nachher über das gesehene austauschen kann, und beide/alle (irgend) einen zugang zum film gefunden haben – dann ja. wenn "gemeinschaft" aber bedeutet, ständig ess- und trinkgeräusche ausblenden zu müssen, leuchtende handydisplays geflissentlich zu übersehen und kommentare ins ohr des nachbarn zu überhören – dann NEIN!!!
    der dunkle saal ist schließlich dazu da, um das sich-in-die-story-fallen-lassen zu erleichtern – wird das durch nebenaktivitäten verunmöglicht, unterscheidet sich der kinobesuch in nichts von einem unkonzentrierten blick auf den bildschirm-stream.

    3) die leinwand: filme wie no turning back (locke), die auch im kleinen kämmerlein oder sogar als hörspiel "funktionieren", sind eine seltenheit – manchmal geht die wirkung eines films hand in hand mit der größe des saals und dem format der leinwand.
    ich erinnere mich an die empfehlung roger eberts, sich the hurt locker im kino mit den leistungsstärksten lautsprechern anzusehen – die auswahl in graz beschränkte sich auf das geidorfkino, saal 1: die leinwand erzitterte unter den (echten) explosionen, die platzwahl entschied darüber, ob man sich mitten ins geschehen hineinversetzt fühlte oder distanzierter beobachter blieb. ein sinnliches erlebnis, das mit der besten blu-ray nicht zu erreichen ist.

    4) geschichte sehe ich mir lieber als dokumentation an – da spielt der inhalt eine größere rolle als die frage: kino – oder patschenkino?

    PS "kino ums eck": das gab's tatsächlich mal. ich erinnere mich noch an viele, viele – wie das opernkino, das non-stop herrengasse, das thalia, das apollo (?) in der neutorgasse, das "echte" KIZ im augarten (das die meisten noch kennen werden) und dessen vorläufer, die vorführungen im SPÖ-parteihaus an den wochenenden...
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    03.02.2015, 13:48 Uhr