Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 35

Neu im Kino: Woche 35

Tote Polizisten, hormongesteuerte Dämonenjäger und eine schrille Fake-Familie rocken die Kinowoche.
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von (patzwey)
Chroniken der Unterwelt - City of Bones
Noch bevor letztes Jahr die „Twilight“-Saga abgeschlossen war, suchten Produzenten bereits nach ähnlichen Stoffen, die sich für das Teenie-Publikum vermarkten lassen. Hierfür scheinen die fünf äußerst erfolgreichen Bücher der „Chroniken der Unterwelt“-Reihe nahezu perfekt: Unerkannt von der Gesellschaft leben Vampire, Werwölfe und Dämonen in der New Yorker Unterwelt. Ihnen stehen die engelsgleichen Schattenjäger gegenüber, die das Böse bekämpfen. So auch die 15-jährige Clary – ein ganz normaler Teenager, der unerwartet in diesen Krieg hinein rutscht. Doch natürlich dreht sich auch alles rund ums Erwachsenwerden und um Liebe. Und so muss sich Clary plötzlich zwischen zwei Männern entscheiden.

Wir sind die Millers
Bisher zeigte sich der komödiantische Teil des Kinosommers etwas durchwachsen. Dies soll nun von Rawson Marshall Thurbers („Dodgeball“) Sommerkomödie geändert werden. Darin versuchen ein Kleinkrimineller (Jason Sudeikis), eine Stripperin (Jennifer Aniston), eine Obdachlose (Emma Roberts) und ein Verlierertyp (Will Poulter) eine riesige Menge Marihuana über die mexikanische Grenze zu schmuggeln. Der Plan: Sie schnappen sich ein Wohnmobil und tarnen sich als spießige Familie, die in Urlaub fährt. Und auch wenn das Drehbuch vielleicht nicht zu den allerbesten gehört, darf man sich dennoch auf ein gut harmonierendes Schauspielgespann sowie 110 Minuten gute Unterhaltung freuen.

R.I.P.D.
Comicverfilmungen liegen im Trend und so versucht nun der deutsche Regisseur Robert Schwentke („R.E.D.“) die auf den gleichnamigen Dark-Horse-Comics basierende Geschichte über das „Rest in Peace Department“ auf die große Leinwand zu bringen. In dieser Buddy-Geschichte jagen die bereits verstorbenen Polizisten Ryan Reynolds und Jeff Bridges Seelen, die sich verbotenerweise auf der Erde aufhalten. Auffällig an dieser Story sind vor allem die starken Ähnlichkeiten zu „Men in Black“. Doch obwohl der Dude – er legt seine Rolle wohl wieder einmal als Cowboy an - mit von der Partie ist, wird dieses 3D-Spektakel wohl vor allem was Dialoge und Situationskomik anbelangt nicht mit den Männern in Schwarz mithalten können.

Portugal, mon amour
Portugiesischen Migranten obliegt in Frankreich das stereotype Bild der braven und verlässlichen Arbeiter. Das gilt auch für Maria, die als Concierge in einem noblen Pariser Haus arbeitet und ihren Mann, der als Bauleiter tätig ist. Doch ein unerwartetes großes Erbe in ihrer alten Heimat Portugal stellt in dieser französischen Culture-Clash-Komödie das Leben der Familie auf den Kopf.

Das Mädchen Wadjda
Wadjda ist ein scheinbar normales Mädchen: Sie mag Popmusik, kleidet sich gerne modern und wünscht sich ein Fahrrad. Doch um als normal zu gelten, lebt sie im falschen Land. Denn in Saudi Arabien ist dies alles verboten – besonders für Frauen. Und somit ist es auch noch verwunderlicher, dass der erste komplett in Saudi Arabien gedrehte Film unter der Regie einer Frau (Haifaa Al Mansour) entstanden ist. In diesem Land soll es angeblich kein einziges Kino geben, da das kollektive Vergnügen als zu verdorben gilt. Dank der naiven Perspektive der kleinen Wadjda auf die Welt, gibt der Film Einblicke in die zahlreichen Widersprüche innerhalb des Scheichtums.

42
Obwohl eine der spannendsten Geschichten der amerikanischen Nachkriegszeit erzählt wird und Harrison Ford in einer der Hauptrollen zu sehen ist, bekommt der Film in Österreich nur minimale Aufmerksamkeit und startet vorerst auch nur in Wien. Der Grund: Baseball! Denn auch wenn Film und Drehbuch oft durchaus überzeugen können, schrecken europäische Filmverleihe scheinbar vor dem Thema zurück. Und so scheint „42“ in Europa ein ähnliches Schicksal wie der grandiose „Moneyball“ zu erleiden. Konkret ist der Film ein Biopic über den ersten farbigen Baseballspieler, der mit zahlreichen Anfeindungen zu kämpfen hatte und die amerikanische Gesellschaft spaltete.
Der Autor
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patzwey

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