Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 37

Neu im Kino: Woche 37

Action für die Männerherzen, Männer für die Frauenherzen und sechs weitere Neubeginne erscheinen auf der heimischen Kinolandkarte.
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von (patzwey)
Beginners
Ein Film, der alleine schon auf Grund seines Titels die dieswöchige Kolumne eröffnen darf. In diesem Zweitfilm des Independentfilm-Regisseurs Mike Mills („Thumbsucker“) verliebt sich Ewan McGregor in Mélanie Laurent und reflektiert nebenbei über sein eigenes Leben. Grund dafür ist u.a. das späte Coming-out seines Vaters (Christopher Plummer), der sich im Alter von 75 Jahren nun endlich zu seiner Homosexualität bekennt und noch einmal aufblüht. Das ewige Beginnen ist dabei das Thema des Films. Nichts ist je vollendet, es ist niemals zu spät neu anzufangen - so die Botschaft.

Diese Punkte spiegeln sich auch in den dieswöchigen Kinostarts wieder. Gleich drei Regisseure stehen nach ihren Debütfilmen vor der Aufgabe, sich mit neuen Themen zu beweisen. Neben diesen Neubeginnen gibt es dann aber auch noch diejenigen, die dann lieber doch noch einmal die erfolgreichen Cash-Cows der Vergangenheit melken.

Colombiana
1994 war das Jahr in dem „Leon der Profi“ von Publikum und Kritikern gefeiert wurde. Seitdem sammelte Erfolgsregisseur Luc Besson Ideen für eine eventuelle Fortsetzung. Diese kam zwar noch nicht zustande, dennoch entwickelte er nun daraus den Stoff zu „Colombiana“. Für die Umsetzung des Spektakels zeichnet sich „Transporter 3“ Regisseur Olivier Megaton verantwortlich, der sich nach diesem mehr oder weniger gelungenen Actionspektakel noch einmal an einem Besson-Drehbuch versuchen durfte. Und ein Actionspektakel darf man sich auch hier wieder erwarten. Zoe Saldana tauscht ihr blaues Avatar-Navi-Outfit gegen enge Bodysuits und kurze Röcke und begibt sich auf einen Rachefeldzug. Im zarten Alter von neun Jahren musste sie einst mit ansehen, wie ihre Eltern vom hiesigen Mafiaboss ermordet wurden. Doch anstatt ein neues Leben zu beginnen und mit diesem Kapitel ihrer Kindheit abzuschließen, lässt sie sich zur Profikillerin ausbilden und schwört ewige Rache. Auf diesem filmischen Actiontrip lassen Gewalt, Waffen, rasante Verfolgungsjagden, Explosionen und eine sexy Hauptdarstellerin die Männerherzen der Nation höher schlagen.

Männerherzen... und die ganz ganz große Liebe
Die Frauenherzen der Nation dürfen sich hingegen auf die Fortsetzung einer prominent besetzten deutschen Komödie aus dem Jahr 2009 freuen. Anstatt einer rachsüchtigen Frau, stehen hier sechs Männer samt ihren Macken, Fehlern und Problemen im Mittelpunkt. An der künstlerischen Herausforderung, eine Fortsetzung für einen erfolgreichen Film zu drehen, scheiterten bereits zahlreiche Filmemacher. Mit „Männerherzen...und die ganz ganz große Liebe“ dürfte es Regisseur Verhoeven (nicht die niederländische Science-Fiction Legende) aber wohl gelungen sein den – ohnehin nicht sehr hohen – Ansprüchen von „Männerherzen“ gerecht zu werden und das Publikum aufs Neue gut zu unterhalten.

Mein Stück vom Kuchen
France (Karin Viard) verliert in dieser gesellschaftskritischen Tragikomödie ihren Job und überlebt einen Selbstmordversuch – ein guter Zeitpunkt um neu durch zu starten. In manch anderen Filmen würde sich France an dieser Stelle zur Profikillerin ausbilden lassen und sich am Börsenmakler rächen, der ihre Firma „platt gemacht“ hat. Doch sie entscheidet sich für einen anderen Weg: Sie durchläuft eine Ausbildung zur Putzfrau, heuert - ohne es zu wissen - bei eben diesem schmierigen Makler an und verliebt sich auch noch in ihn.

Sonstiges
Mit „Vier Leben“ startet ein Arthouse-Film, der weitgehend ohne Dialoge auskommt. Im zweiten Film von Regisseur Michelangelo Frammartino steht dabei die Sprache der Bilder ebenso im Mittelpunkt, wie der menschliche, tierische, pflanzliche und mineralische Kreislauf des Lebens. Der österreichische Dokumentarfilm „Bulb Fiction“ widmet sich hingegen der Thematik der Glühbirne und deren Ablöse durch die Energiesparlampe. Auffällig ist hierbei die YouTube-Marketingstrategie: zahlreiche kurze Clips und Interviews stimmen auf die „Glühbirnenverschwörung“ ein und machen neugierig auf mehr. In Graz starten außerdem noch „Bödälä - Dance the Rhythm“ und „Confessions“.
Der Autor
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patzwey

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