Filmkritik zu Anderson

Bilder: Filmverleih Fotos: Filmverleih
  • Bewertung

    Portrait-Doku ohne Tiefgang

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2014
    Der Essayist und Lyriker Sascha Anderson teilt das Schicksal vieler Bewohner der ehemaligen DDR: In einer hohen Position tätig, wurde er gezwungen als Informant für das Ministerium für Staatssicherheit zu arbeiten. Alle staatsfeindlichen Aktivitäten seiner befreundeten Künstler musste er weitergeben. Und als nach dem Fall der DDR bekannt wurde, was sein Nebenjob war, wurde er von der linken Intellektuellenszene (Ost-)Berlins ausgeschlossen. Annekatrin Hendel interviewt Sascha Anderson, seine Ex- Frau und Kollegen der Literaten- und Kunstszene der damaligen Zeit. So entsteht ein Collagen- artiges Portrait einer viel kritisierten Person. Als Kurz- Dokumentarfilm wäre „Anderson“ sehenswerter gewesen, da man schon nach der Hälfte des Films ein Gefühl für die Person, die öffentliche Wahrnehmung Andersons sowie seine Weggefährten bekommt. Trotz des immens spannenden Themas und des aufregenden Lebens von Sascha Anderson, entwickelt Hendels Film keinerlei Tiefgang oder nähere Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Aussagen der Interview-Partner wirken repetitiv, die Inszenierungen der Gesprächssituationen ermüdet auf Grund einer Mischung aus normierten talking- heads und halb- kreativen zusätzlichen Perspektiven.
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    (Senad Halilbasic)
    12.02.2014
    14:58 Uhr
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