Bilder: Warner Bros Fotos: Warner Bros
  • Bewertung

    Das „Paradies“ der Kunst enthält so manch teuflische Falle ...

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2013
    Es ist ein wenig ungewöhnlich, aber umso erfreulicher, dass der italienische Starregisseur Guiseppe Tornatore („Cinema Paradiso“ wurde mit dem Oscar ausgezeichnet) für seinen Krimi im Kunstmileu nicht nur in Mailand, Rom und Prag, sondern sogar größtenteils in Wien gedreht hat. Wenngleich es sich um ein vollständig englisch sprechendes Wien handelt, was ein wenig seltsam anmutet, so bietet die ehemalige Kaiserstadt eine optimale Kulisse für den gefinkelten und sehr intelligent konzipierten und meisterhaft umgesetzten Thriller. Mit großer Ehrfurcht vor der Kunst packt Tornatore die spannende und kurzweilige Handlung in eine Art Liebeserklärung an die großen Maler der Geschichte und erhebt die Liebe des Sammelns edler Kunstwerke zu einer Leidenschaft, die der Liebe vergleichbar ist, mit der seine Hauptfigur einer jungen psychisch kranken Frau verfällt, die den bisher so selbstbewussten und sicheren Profi in einen anschmiegsamen und unvorsichtigen Naivling verwandelt. Besonders positiv aufgefallen ist mir nicht nur Geoffrey Rush in der Hauptrolle, sondern auch Jim Sturgess, der vor kurzem erst mit „The Cloud Atlas“ im Kino zu sehen war). Seine Figur des unglaublich sympathischen Kerls, der Vigil dabei hilft, seine eigene Unsicherheit zu überwinden, hat einiges an Überraschungen zu bieten, soviel sei schon mal verraten. Mit seinem natürlichen Charme lenkt er die Aufmerksamkeit geschickt dorthin, wo sie der Regisseur haben möchte und so kann gegen Ende die Bombe platzen ... Ein weiterer sehr gelungener Film über die Schönheit von Kunst und die Verführungskraft von Schönheit aus der Hand eines begnadeten Regisseurs.
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    (Markus Löhnert )
    12.02.2013
    23:54 Uhr
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