Neu im Kino
Neu im Kino (Woche 16/2024)

Neu im Kino (Woche 16/2024)

Die neue Kinowoche zeigt sich sozialkritisch, dystopisch und radikal. Aber in einer Lesbenbar darf man seine Sorgen wieder vergessen.
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von (Stadtneurotikerin)

Civil War

Alex Garland hat vor zehn Jahren mit „Ex Machina“ ein Film geschaffen, der eigentlich längst zu den Science-Fiction-Klassikern gehören sollte. Der Film beschäftigte sich mit der Faszination für und der Gefahr von KI. In „Civil War“ greift Garland wieder eine Thematik auf, die uns aktuell alle sehr beschäftigt: (Bürger)Krieg. Doch was uns Garland hier als Dystopie verkaufen möchte, kommt uns mittlerweile leider bereits bekannt vor. Der Sturm auf das Kapitol durch Trump-Anhänger ist ein Bild das Amerika immer noch verfolgt und eine mögliche Wiederwahl des hartnäckigen Ex-Präsidenten schürt Ängste, die Garland als Vehikel seiner Dystopie nutzt.
Civil War Bild aus dem Film „Civil War“ (Constantin Film)

„Civil War“ präsentiert den Bürgerkrieg durch die Linse von Kriegsjournalisten, die in einem Wettlauf gegen die Zeit durch das Land ziehen – unter ihnen Kirsten Dunst, die gerade aufgrund ihrer Performance in diesem Film wieder in aller Munde ist. Kann man den Stimmen glauben, ist der Filme allein schon wegen ihr sehenswert. Doch der Film besticht auch mit atemberaubenden Bildern, die auch im IMAX zu bewundern sind, und einer bedrückenden Atomsphäre, die Kino zum Erlebnis werden lässt. Für alle, denen die Gegenwart noch nicht dystopisch genug ist.



What a Feeling

Feel-Good-Kino bietet dagegen dieser Film. Die Komödie von Kat Rohrer versprühte eben noch auf der Diagonale gute Laune und läuft jetzt regulär im Kino.
What a Feeling Bild aus dem Film „What a Feeling“ (Filmladen)

Erzählt wird die Geschichte einer Frau, die ausgerechnet am 20. Hochzeitstag von ihrem Ehemann verlassen wird. Der Frust führt zum Besäufnis und das Besäufnis führt in eine Lesbenbar – von der sie nicht alleine heimgeht. Jedoch führt ein Blackout nach dem Rausch zu ein paar offenen Fragen über die besagte Nacht. Wien bietet den heiteren Gefühlsverwirrungen eine schöne Kulisse, während der Film Liebe in all ihren Formen diskutiert und ausprobiert. Für alle, die sich freuen, dass gleichgeschlechtliche Liebe (zwischen zwei Frauen) im österreichischen Main-Stream-Kino angekommen ist.



Weitere Neustarts

Evil Does Not Exist

Des Weiteren startet die koranische Koproduktion „Evil does not exist“ von Ryusuke Hamaguchi. Sein letzter Film „Drive My Car“ heimste 2022 sogar den Fremdsprachen-Oscar ein und auch sein neuer Film wurde bereits mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Silbernen Löwen in Venedig. Das Drama handelt von einem kleinen Dorf außerhalb Tokios, wo die Bewohner im Einklang mit der Natur leben. Jedoch werden Pläne laut, dass im nahegelegenen Wald ein Glamping-Bereich entstehen soll. Der Film reflektiert in ruhigen Bildern die Beziehung von Mensch und Natur.
Evil Does Not Exist Bild aus dem Film „Evil Does Not Exist“ (Polyfilm)




Radical - Eine Klasse für sich

Das mexikanische Drama von Christopher Zalla erzählt die inspirierende und wahre Geschichte von einem Lehrer, der gegen das Schulsystem ankämpft, indem er eine neue Schule eröffnet, in der Kinder abseits von Autorität und Leistungsdruck dazu erzogen werden sollen, ihre Träume zu verwirklichen. Doch viele der Kinder kommen aus sozial prekären Haushalten und die Kriminalität in ihrem Umfeld droht all ihre Träume platzen zu lassen. Das inspirierende Sozialdrama soll zum Andersdenken bewegen.
Radical - Eine Klasse für sich Bild aus dem Film „Radical - Eine Klasse für sich“ (Filmladen)




Abigail

Der amerikanische Horrorfilm ist von Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillet, den Machern von „Ready or Not“. Das Duo macht Horrorfilme, die ihr Genre nicht allzu ernst nehmen. Horror soll nicht nur das Fürchten lehren, sondern auch Spaß machen. Im Zentrum der Geschichte steht die Tochter eines mächtigen Mannes, die von einer Gruppe Kleinganoven gekidnappt wird. Es stellt sich jedoch heraus, dass das kleine Mädchen ein Vampir ist und ihre Kidnapper bald blutig heimsucht.
Abigail Bild aus dem Film „Abigail“ (Universal Pictures International)




Spuk unterm Riesenrad

Der deutsche Familienfilm, der nur in Teilen Österreichs startet, erweckt bei einem mysteriösen Gewitter drei Geisterbahnfiguren zum Leben. Fortan treiben die drei Geister ihr Unwesen im Freizeitpark. Sehr zur Belustigung von Tammi, die sonst einen sehr trostlosen Sommer vor sich hätte. Jedoch läuft der Spaß schon bald aus dem Ruder.
Spuk unterm Riesenrad Bild aus dem Film „Spuk unterm Riesenrad“ (Einhorn, farbfilm verleih)
Die Autorin
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Stadtneurotikerin

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