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Neu im Heimkino (Woche 10/2021)

Neu im Heimkino (Woche 10/2021)

Ein indischer Animationsfilm, ein düsteres Krimidrama der Marvel-affinen Russo-Brüder und der diesjährige Oscar-Beitrag aus Deutschland? All das gibt es diese Woche neu im Streaming-Bereich zu entdecken.
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von (chrosTV )

Netflix:

Bombay RoseFoto: Netflix

Bombay Rose

In diesem handgezeichneten Animationsfilm der indischen Regisseurin Gitanjali Rao bahnt sich zwischen einer Tänzerin und einem Kriegsflüchtling eine Romanze an. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Kamala (im Originalton: Cyli Khare), die in jungen Jahren eigentlich zwangsverheiratet hätte werden sollen. Jahre nachdem sie vor ihrer arrangierten Ehe floh, führt sie nun ein einfaches Leben auf den Straßen Bombays. Während sie tagsüber mit dem Verkauf von Blumen ihre Brötchen verdient, arbeitet sie nachts als Tänzerin in einem Nightclub. Eines Tages trifft sie auf den jungen Muslim Salim (Damit Deondi), der der vom Krieg gezeichneten Region Kaschmir entkommen konnte und sich in Indiens Hauptstadt nun auf die Suche nach einem festen Job begeben hat. Da er jedoch keine Arbeit findet, versucht er sich ebenfalls am einfachen Verkauf von Blumen. Kamala und Salim verlieben sich ineinander, doch die ärmlichen Verhältnisse, in denen beide ihr Leben müssen, stellen der Beziehung schwere Steine in den Weg.

Ein ideenreiches und visuell atemberaubendes Animationsspektakel, das sich in seinen härtesten Momenten in kitschige Musical-Fantasien des Bollywood-Kinos flüchtet!

Apple TV+:

CherryFoto: Apple TV+

Cherry

Die Brüder Anthony und Joe Russo sind vielen wohl als Regisseure mehrerer Erfolgsblockbuster aus dem Marvel Cinematic Universe (u.a: „Civil War“, „Infinity War“, „Endgame“) ein Begriff. Mit ihrem neuesten Film wagen sich die zwei jetzt an ein deutlich bodenständigeres Thema heran. Das auf dem gleichnamigen Roman von Nico Walker basierende Drama „Cherry“ erzählt von einem traumatisierten Ex-Soldaten, der der Drogensucht verfällt. Der junge Erwachsene Cherry („Spider-Man“-Star Tom Holland) schmeißt in Folge einer Trennung sein Studium hin und lässt sich zum Armeedienst einschreiben. Nachdem er während seines Dienstes die Schrecken des Irakkriegs am eigenen Leib miterleben musste, kehrt er mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (Abk.: PTSD) in die Heimat zurück. Das Trauma verleitet den jungen Mann zum Heroinkonsum, der eine gefährliche und kostspielige Sucht nach sich zieht. Als Cherry deswegen droht pleitezugehen, entscheidet er sich für ein kriminelles Leben. Durch verbrecherische Delikte wie Banküberfälle, versucht sich der Junkie fortan über Wasser zu halten. Der junge Ex-Soldat kann seiner Sucht und den Schatten der Vergangenheit jedoch kaum entrinnen.

DVD/Blu-Ray:

Und morgen die ganze WeltFoto: Alamode Film, Pandafilm

Und morgen die ganze Welt

Das neue Drama von Regisseurin Julia von Heinz („Ich bin dann mal weg“, „Hannas Reise“) war der diesjährige Kandidat Deutschlands im Rennen um den begehrten Auslandsoscar. In die engere Auswahl hat es der Beitrag leider nicht geschafft. Im Zentrum des Films steht die junge Frau Luisa („303“-Star Mala Emde), die im ersten Semester Jura studiert. Bei antifaschistischen Demonstrationen lernt sie die zwei linken Aktivisten Alfa (Noah Saavedra) und Lenor (Tonio Schneider) kennen, die Gewalt als effektives Mittel zur Bekämpfung von Rechtsextremismus erkennen. Luisa schließt sich den Aktionen der beiden an, muss sich ab einem gewissen Punkt aber die Frage stellen, ob sie mit ihrem Auftreten denn nicht etwas zu weit gehen.
Der Autor
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