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Neu im (Heim-)Kino (KW 15/2020)

Neu im (Heim-)Kino (KW 15/2020)

Während die Kinos situationsbedingt weiterhin geschlossen bleiben müssen, wird das Programm im Streaming-Bereich stetig erweitert. Diesmal neu mit dabei: ein knallbuntes Musical-Biopic oder auch einer der außergewöhnlichsten Comedyserien des 21. Jahrhunderts.
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von (chrosTV )
TigertailFoto: Netflix

Tigertail

Seit gestern kann man sich auf Netflix diese nagelneue Eigenproduktion von „Master of None“-Co-Schöpfer Alan Yang zu Gemüte führen. Das Drama erzählt vom geschiedenen New Yorker Pin-Jui (Tzi Ma), der erst kürzlich wieder aus seiner Heimat, der taiwanesischen Kleinstadt Huwei, zurückkehrte, wo er an der Beerdigung seiner eigenen Mutter teilgenommen hatte. In Zuge dessen lässt der Mittfünfziger seine eigene Kindheit im Lande und die spätere Entscheidung, im jungen Erwachsenenalter in die Vereinigten Staaten auszuwandern, Revue passieren.

Für die Geschichte ließ sich Yang von der Vergangenheit seines eigenen Vaters inspirieren, der einst selbst von Taiwan in die USA immigrierte. Ein intimes Porträt eines Mannes, der sich lange Zeit zwischen zwei Kulturen hin- und hergerissen fühlte.

RocketmanFoto: Constantin Film, Paramount Pictures

Rocketman

Wer den Film letztes Jahr im Kino verabsäumt hat, hat jetzt die Möglichkeit dieses schwungvolle Musical-Drama von Regisseur Dexter Fletcher in den eigenen vier Wänden nachzuholen. Es handelt sich dabei nämlich um eine biographische Auseinandersetzung mit der turbulenten Karriere der britischen Pop-Rock-Ikone Sir Elton John, der hier voller Inbrunst von Golden-Globe-Preisträger Taron Egerton verkörpert wird. Und wie es bei einem außergewöhnlichen Künstler wie Elton John auch nicht anders sein sollte, kam hier zum Glück kein handelsübliches Musiker-Biopic, das in der Erzählweise einem Wikipedia-Artikel gleicht, heraus (sorry „Bohemian Rhapsody“). Nein: „Rocketman“ ist nämlich tatsächlich wie ein waschechtes Musical inszeniert worden, das auch vor knallbunten Fantasysequenzen nicht zurückschreckt, und so der schillernden Bühnenpersona des Weltstars absolut gerecht wird.

Große Empfehlung für alle John-Fans, und die, die es noch werden wollen!

KurskFoto: New KSM

Kursk

Neben „Rocketman“ und Robert Zemeckis‘ kultiger „Zurück in die Zukunft“-Reihe (das wöchentliche UNCUT-Quiz steht dieses Mal ganz im Zeichen dieser Trilogie), stößt auch dieses 2018 erschienene Drama am heutigen Freitag in den reichhaltigen Katalog von Amazon Prime dazu. Der neueste Film des gefeierten dänischen Filmemachers Thomas Vinterberg (u.a: „Das Fest“, „Die Jagd“) erzählt basierend auf wahren Begebenheiten vom im Jahre 2000 stattgefundenen Untergang des russischen Atom-U-Boots K-141 Kursk. Bei diesem verheerenden Unglück mussten alle 118 am Boot beschäftigten Mitarbeiter ihr Leben lassen. Vinterbergs Verfilmung der Katastrophe veranschaulicht auf unangenehme Art und Weise wie die 23 vorerst übriggebliebenen Soldaten des Boots ums blanke Überleben kämpfen. In den Hauptrollen sind bekannte Gesichter wie unter anderem Matthias Schoenarts, Léa Seydoux, Colin Firth, August Diehl, Matthias Schweighöfer, Peter Simonischek oder der vor kurzem verstorbene Max von Sydow zu sehen.

Nervenaufreibendes Katastrophen-Kino made in Europe!

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Seit vergangener Woche haben Netflix-Nutzer*innen weltweit endlich die Gelegenheit, dieses komödiantische Meisterstück einer Serie in ihrer vollen Pracht durchzuschauen. In sechs Staffeln widmet sich die brillante Comedy-Serie einer (anfangs) siebenköpfigen Gruppe Student*innen des schrulligen Greendale Community College. Die zu Beginn als Lerngruppe zusammengefundene Gang besteht aus dem selbstverliebten Ex-Anwalt Jeff (Joel McHale), dem exzentrischen Filmfanatiker Abed (Danny Pudi), dem liebenswert dussligen Troy (Donald Glover), der zielstrebsamen Annie (Alison Brie), der chaotischen Ex-Anarchistin Britta (Gillian Jacobs), der streng christlichen Shirley (Yvette Nicole Brown) und dem kauzigen Alt-Millionär Pierce (Chevy Chase). Die sieben werden in jeder neuen Folge von einem absurden Abenteuer auf ihrem Campus ins nächste geworfen, bei denen aber nie die Charakterentwicklung und Tiefe der jeweiligen Figuren vernachlässigt wird. Dabei dürfen Spezialkonzepte wie mehrere Paintball-Folgen oder einer gänzlich in Claymation-Optik gedrehten Episode auch nicht fehlen.

Die von Dan Harmon geschaffene Sitcom ist ein wahrhaftes Kreativfeuerwerk, das (abgesehen von der umstrittenen vierten Staffel) von Anfang bis zum Ende intelligente und höchst amüsante Unterhaltung inklusive einer großen Prise Meta-Humor bietet, die man vor allem in dieser harten Zeit gut gebrauchen kann.
Cool.
Cool. Cool. Cool.

Ich wünsche UNCUT-Leser*innen wie immer ein erholsames Wochenende und ganz viel Kraft während dieser ungewöhnlichen Zeit!

#stayhome #staysave #stayhealthy
Der Autor
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chrosTV

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