Und es fällt außerdem auf, dass sich gleich zwei Filme damit beschäftigen, wie man aus seinem Leben kurz vor dem Tode noch so richtig etwas machen kann und welchen Wert dabei wahre Freundschaft hat. Zuvor jedoch sehen wir einen Film zu einem (leider) sehr ernsten Thema aus der jüngeren Geschichte der USA bzw. der Katholischen Kirche auf der ganzen Welt.
Spotlight
Als eine Gruppe von Redakteuren der renommierten US-Tageszeitung „Boston Globe“ im Jahre 2002 damit begann, Vorfälle von sexuellem Missbrauch von Jugendlichen durch katholische Geistliche zu untersuchen, ahnten sie noch nicht, dass sie nur die Spitze eines traurigen Eisberges entdeckt hatten, der große strukturelle Disziplinardefizite innerhalb der Kirche aufdeckte. Die Folge war eine Tour de Force für die Opfer und ein langer und mühsamer Prozess des Bekenntnisses, der Aufarbeitung und der Findung von Strategien, solche Vorkommnisse fortan zu unterbinden. Der Film erzählt die Geschichte, wie die ganze Sache ans Licht kam und ist für 6 Oscars nominiert.
Freunde fürs Leben
In dieser herrlich frisch erzählten Komödie über die Freundschaft zweier Männer, von denen einer an Krebs erkrankt und sich eigentlich entschlossen hatte, sich nicht behandeln zu lassen, ist so etwas wie eine Mischung aus „The Bucket List“ und „Ziemlich beste Freunde“. Ich empfehle diesen spanisch-argentinischen Film jedem, dem seine Freunde wichtig sind.
Der geilste Tag
In die gleiche Kerbe schlägt diese deutsche Komödie mit Matthias Schweighöfer („Der Nanny“) und Florian David Fitz („Jesus liebt mich“) in den Hauptrollen. Zwei kranke und relativ junge Männer beschließen, sich vor dem Tod, der ihnen unausweichlich bevorsteht, noch so richtig eine Portion Leben zu gönnen. Keine Story, die wir nicht schon mal gesehen hätten, aber ich habe den Eindruck, aus diesem Film könnte man wirklich mit einem lachenden und weinenden Auge hinaus gehen.
Where to Invade Next
Wer sich in den beiden großartigen Dokumentationen „Bowling For Columbine“ oder „Fahrenheit 9/11“ amüsiert und zugleich über die Politiker in den USA geärgert hat, darf sich in dem neuesten Film von Oscar-Preisträger Michael Moore („Shame on you, Mr. President!“) ehrlichen Herzens amüsieren. Um eine Invasion der USA geht es diesmal, aber eine, in der Michael Moore eine besondere Hauptrolle spielt.
Weitere Neustarts
Für die jüngeren unter uns gibt es in dieser Woche die Fortsetzung von „Belle & Sebastian“ zu sehen, im deutschen Titel: „Sebastian und die Feuerretter“. Ein Flugzeug ist abgestürzt und Sebastian ist fest davon überzeugt, dass seine Tante, die in dem Flugzeug mitgeflogen war, noch am Leben ist. Er beschließt, sie zu suchen.Und nur im Grazer Rechbauerkino kann man sich ab dieser Woche die Schweizer Dokumentation „Electroboy“ über den Ausnahmekünstler Florian Burghardt anschauen.
Viel Gelegenheit also zur richtig guten Unterhaltung in dieser Woche.