Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 22

Neu im Kino: Woche 22

Ein Komödienepos – Hollywood, wie man es nicht kennt – und französisches Kino, wie man es kennt.
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von (Josko)
Hangover 3
Für Freunde des debilen (aber durchaus ansprechenden) Humors kommt der (wohl) letzte Teil rund um die verkaterten 30-Something-Kumpels ins Kino. Seit 2009, dem Veröffentlichungsjahr des ersten Teils, hat sich im Leben der Schauspieler auch einiges getan. So hat sich beispielsweise Zach Galifianakis zu einem der beliebtesten Komödienschauspieler und Bradley Cooper gar zu einem Oscar-nominierten, nicht nur auf ein Genre spezialisierten Darsteller gemausert.
Ob der Tag nach einer durchzechten Nacht überhaupt noch das Thema des dritten Teil ist, spielt keine Rolle mehr – zu sehr sind die Charaktere bereits etabliert. Vielmehr im Mittelpunkt des Finales stehen eine episch (mit hohem Production Value) aufgearbeitete Geschichte – Stichwort: Giraffe auf Autobahn.

To the Wonder
Der neue Film der wohl größten Regie-Ausnahmeerscheinungen des US-amerikanischen Kinos kommt ebenfalls diese Woche in die österreichischen Kinos. Gemeint ist „To the Wonder“ von Terrence Malick. Malick – der bekannt dafür ist, dass es kaum Bildaufnahmen von ihm gibt und bei welchem zwischen zwei Filmen auch schon mal eine Schaffenspause von 20 Jahren liegen kann – steckt scheinbar in einer äußerst kreativen Phase. Nach dem ausgesprochen avantgardistisch anmutenden, visuell spektakulären „The Tree of Life“ aus dem Jahre 2011, sind für die nächsten Jahre bereits drei weitere Projekte anberaumt.
In „To the Wonder“ übernehmen Ben Affleck und Olga Kurylenko die beiden Hauptrollen Neil und Marina. Diese befinden sich in einer Liebesbeziehung der wenigen Worte, aber der umso mehr beeindruckenden Bilder. Doch als Marinas Visum ausläuft und Neil keine Anstalten macht, sie zu heiraten, flüchtet sie frustriert zurück nach Frankreich…
Je länger Terrence Malick im Filmgeschäft ist, so sehr entfernt er sich von narrativ gängig aufgebauten Erzählungen – dafür sollte man offen sein und man wird ziemlich sicher belohnt werden!

Die wilde Zeit
Der neue Film von Olivier Assayas lief bereits auf der Viennale des vergangenen Jahres. Dabei geht es um französische Jugendliche Anfang der 1970er Jahre. Nach den 1968er Studentenrevoluten scheint ein System ins Wanken gebracht – doch wie sieht das neue aus? In einer semi-autobiographischen Geschichte mimt Clément Métayer den jugendlichen Quasi-Assayas Gilles. Über Themen wie Polit-Aktivismus, freie Liebe, etc. wird Gilles wichtigste Zeit seines Heranwachsens beleuchtet.
Der Film ist (man möchte fast sagen, für französische Filme dieser Art üblich) langsam und bedacht erzählt, kann aber trotzdem (oder gerade deswegen) einen guten Einblick in die beschriebene Zeit geben. Assayas der mit „Carlos“ einem größeren internationalen Publikum bekannt wurde, liefert also wieder einen Film, der anhand seiner Qualität nicht unbedingt an diesen heranreicht, aber trotzdem einen sehr interessanten Blick auf einen Zeitpunkt „unserer“ Zeitgeschichte gibt.

Sonstiges

Weiters in ganz Österreich startet die Dokumentation „Schlagerstar“ rund um Marc Pircher. Vorige Woche schon in Graz gestartet, jetzt auch in Wien: der US-amerikanische Streifen „Starlet“. Nur in der steirischen Landeshauptstadt startet „BB King: The Life of Riley“, eine Dokumentation über den legendären Blues-Musiker.
Der Autor
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Josko

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