Für die Kleinsten gäbe es da den Zeichentrickfilm „Lotte und das Geheimnis der Mondsteine“; wie für junge Mädchen geschaffen – der deutsche Film „Pommes Essen“; jugendliche Burschen (natürlich erst ab 16 – das trifft zumindest auf jene zu, die an der Kinokasse kontrolliert werden) kann abermals Milla Jovovich mit „Resident Evil 5: Retribution“ in die Kinos locken; für Mutter und Vater (falls sich dieser nicht schon zu seinem jugendlichen Sohn gesellt hat) bringen erneut die Franzosen mit „Und nebenbei das Glück“ eine leichte Liebeskomödie in die Kinos; und für die Großeltern kann der neue Haneke „Amour – Liebe“ herhalten.
Wie dem auch sei, manche Filme davon, können bestimmt über jegliche Gender- und Altergrenzen hinweg genossen werden:
Liebe
Wie es der Titel schon verrät, geht es um die Liebe – der Liebe zwischen Georges (Jean-Louis Trintignant) und Anne (Emmanuelle Riva), einem pensionierten Ehepaar. Das Leben der beiden ehemaligen Musiklehrer ändert sich schlagartig, als Anne einen Schlaganfall erleidet und in Folge dessen von ihrem Ehemann gepflegt werden muss.
Michael Haneke, der Analytiker des Kinos, nähert sich hiermit einem hoch emotionalen Thema. Der Cannes-Jury hat dies so gut gefallen, dass der Österreicher damit seine zweite Goldene Palme einheimsen konnte. Erwarten darf man auf jeden Fall einen schweren, tiefernsten Film, der ohne zu schönen, die Dramatik des Lebens bzw. langsamen Ablebens einfängt.
Resident Evil: Retribution
Der Kampf von Alice (Milla Jovovich) gegen die Umbrella Corporation, die den tödlichen Virus, der Menschen in Zombies und Artverwandtes verwandelt, verbreitet hat, geht weiter. Diesmal führt sie die Jagd von Tokio über New York und Washington D.C. bis nach Moskau…
Ein kluger Mann sagte mir einst: „Wenn man aus einem guten Zombiefilm die Szenen in denen Zombies vorkommen löscht, bleibt ein besserer Haneke-Film übrig.“ Gemeint war damals, dass eine bestimmte Gruppe von Horrorfilmen, nicht nur gute Schockmomente liefert, sondern auch einen wunderbaren Einblick in (Zwischen-)Menschliches gibt.
Dies gilt leider für die „Resident Evil“-Reihe (zumindest ab dem zweiten Teil) nicht. Ich hatte den Stil der beiden Franchises, „Underworld“ und „Resident Evil“, in der Kritik zum bisher neuesten „Underworld“-Titel mit dem Schlagwort Actionporno bedacht – was ich tatsächlich noch immer als gute Bezeichnung für diese Art von Film empfinde.
Und nebenbei das große Glück
Jazz-Musiker Sacha (Gad Elmaleh) ist zwar schon Mitte 40, aber immer noch ein Freigeist, der keine fixe Bindung, welcher Art auch immer, einzugehen versucht. Doch als er sich Hals über Kopf in die noch-verheiratete selbstbewusste Charlotte (Sophie Marceau) verliebt, ändert sich seine Einstellung zum Leben langsam aber sicher.
Ein Film für die leichte Unterhaltung – nicht mehr, aber auch kein bisschen weniger.
Lotte und das Geheimnis der Mondsteine
Das Kinoabenteuer der estnischen Animationsreihe rund um das Hundemädchen Lotte geht in die zweite Runde. Diesmal geht Lotte mit ihrem Onkel auf Spurensuche, mit dem Ziel herauszufinden, woher der magische Stein, den ihr Onkel bei einer früheren Expedition gefunden hat, ursprünglich stammen könnte. Die Reise, die sie vor sich haben, wird abenteuerlich und sie an Orte führen, die noch kein Hund zuvor gesehen hat…
Sonstiges
Vorerst nur in Wien, Tirol, Ober- und Niederösterreich startet „Pommes Essen“, in welchen es um die Imbissbuden-Besitzerin Frieda (Anneke Kim Sarnau) geht, die mit Unterstützung ihrer drei Töchter im Alter von elf (Marlene Risch), 13 (Tabea Willemsen) und 25 (Luise Risch) versucht, gegen eine große Pommes-Kette zu bestehen.
Nun auch in Graz läuft der knallharte japanische Erotikthriller „Guilty of Romance“.