Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 29

Neu im Kino: Woche 29

Was haben ein flauschiger Umweltschützer, ein frustrierter Autor im dritten Ehejahr und ein spießiger Deutscher in Sibirien gemeinsam? Richtig, zusammen bilden sie die Kinostarts der Woche.
von (Jones)
Seit Beginn der Sommerferien bieten unzählige Open-Air-Kinos ihre Programme in ganz Österreich an. So tourt zum Beispiel seit 4. Juli das Wanderkino durch die Steiermark und macht in Graz gleich an zwei Spielorten Station (Paradeishof und Lesliehof). Für alle Kinoliebhaber, die sich nicht Wind und Wetter aussetzten und die Filme lieber in einem warmen, geschützten Kinosaal genießen wollen, bieten die Kinostarts diese Woche eine bunte Auswahl an Naturaufnahmen, Liebesgeschichten und Romanadaptionen.

Der Lorax
Nach den Hollywoodadaptionen von der „Grinch“ und „Horton hört ein Hu“, schafft es nun eine weitere Kultfigur aus der Feder des amerikanischen Kinderbuchautoren Theodor Seuss Geisel, oder kurz Dr. Seuss, in die Kinos. In den USA bereits im März angelaufen, legte der Film von Chris Renaud einen spektakulären Start hin und ließ die Kinokassen mehr als jeder andere Nicht-Fortsetzungs-Animationsfilm klingeln.
In einer knallbunten Welt ohne Bäume versucht der junge Ted das Herz der schönen Audrey zu gewinnen. Bereit, seiner Abgebeteten jeden Wunsch zu erfüllen, macht er sich auf die Suche nach den letzten Bäumen. Dabei trifft er auf ein sehr ungewöhnlichen Umweltschützer: Den Lorax. In der deutschen Kinofassung spricht der sprachbegabte Danny DeVito den orangen Baumfreund.
Auch wenn in Welt von Dr. Seuss alles plüschig und flauschig ist und die wertvollen Bäume wie überdimensionale Zuckerwatte aussehen, ist die Metapher des Films nach wie vor topaktuell. Ein Film für große und kleine Naturliebhaber.

Das verflixte 3. Jahr
Der für seinen bissigen und satirischen Humor bekannte französischen Autor Frédéric Beigbeder präsentiert in seinem ersten Spielfilm eine etwas ungewöhnliche Lovestory.
In der geradezu pessimistischen Komödie lässt der junge Autor Marc Marronier, nach der Scheidung von seiner Frau, seinen ganzen Frust gegenüber dem weiblichen Geschlecht in einem Buch aus. Gleichzeitig verliebt er sich ausgerechnet in die lebensfrohe Frau seines Cousins. Zu dumm, dass gerade in dem Moment, als es mit Alice zu klappen scheint, bekannt wird, dass Marc der Autor des sexistischen Buches mit dem viel sagenden Titel „Das verflixte dritte Jahr“ ist.
Es bleibt abzuwarten, ob Beigbeder mit diesem geradezu pubertären Film an den Erfolg seiner literarischen Werke anschließen kann.

Ausgerechnet Sibirien
Auch bei unserem dritten Kinostart handelt es sich um eine Romanumsetzung. Nach dem Roman von Michael Ebmeyer „Die Neulinge“ und produziert von Joschka Fischers Frau Minu Barati, geht es in Ralf Huettners (Vincent will Meer) neuer Wohlfühlkomödie wieder mal um Natur und Selbstfindung.
Aus einem unerfindlichen Grund wird der etwas spießige Matthias Bleuel auf eine Geschäftsreise nach Sibirien geschickt. Dort kommt der ordnungsliebende Deutsche mit den Arbeitsvorstellungen der Einheimischen nicht zurecht. Doch in der unendlichen Weite der Tundra lernt der biedere Bleuel nicht nur die Eigenheiten der russischen Lebensart schätzen, sondern verliebt sich auch in eine Oberton-Sängerin. Auch wenn der Film auf den altbekannten Klischees aufbaut, so stehen doch die Naturaufnahmen der beeindruckenden Landschaft Sibiriens im Mittelpunkt. Ein Idealer Ort, um die Seele baumeln zu lassen.

Sonstiges
Guilty of Romance
Nach „Love Exposure“ und „Cold Fish“ startet diese Woche vorerst nur in Wien der letzte Teil von Sion Sono „Hate“-Trilogie. In mehreren parallel laufenden Handlungssträngen wird das Leben dreier japanischer Frauen erzählt, die alle drei ein dunkles Geheimnis hüten.

Sing Your Song
Die bereits im Rahmen der Viennale präsentierte Dokumentation von und mit Harry Belafonte über sein Engagement bei Bürgerrechtbewegungen ist nun endlich auch in Graz zu sehen.

Jasmin - Die Geschichte einer Depression
Nur in Graz zu sehen ist außerdem der neue Film von Kameramann Jan Fehse. In dem Kammerspiel leisten sich die zwei Schauspielerinnen Anne Schäfer und Wiebke Puls ein nervenaufreibendes Psychoduell im Besprechungszimmer einer Irrenanstalt.
Der Autor
Jones

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