Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 36

Neu im Kino: Woche 36

Unoriginell?! Die Kinostarts der aktuellen Woche glänzen nicht gerade mit Einfallsreichtum. Warum man sie trotzdem nicht links liegen lassen sollte...
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von (Josko)
Dass die Kinolandschaft oft nicht die Originellste ist, ist schon so manchen klar. Dies manifestiert sich auch in den dieswöchigen Kinostarts, mit „Conan“ dem Remake des Actionklassikers aus dem Jahre 1983; mit der Komödie „Freunde mit gewissen Vorzügen“, die sich thematisch stark an den ebenfalls in diesem Jahr gestarteten „Freundschaft Plus“ anlehnt; mit Glawoggers Prostituierten-Doku „Whores‘ Glory“, als ob es selbige nicht zu genüge im Privatfernsehen gäbe; oder mit „Löwenzahn - Das Kinoabenteuer“ eine (aufgewärmte) Verfilmung einer ZDF-Kinderserie. Doch die Filmemacher wehren sich scheinbar gegen den oben titulierten Vorwurf.

Freunde mit gewissen Vorzügen
Zu englisch „Friends with Benefits“, hat dieser Film nicht nur den Titel mit der Ashton Kutcher/Natalie Portman-Komödie gemein – die ist nämlich erst in einem späten Produktionsschritt in „No Strings Attached“ („Freundschaft Plus“) umbenannt worden – sondern auch die Ausgangssituation. Hierbei sind nämlich Mila Kunis (die lustigerweise, genauso wie Ashton Kutcher, durch die Serie „Die wilden Siebziger“ größeren Bekanntheitsstatus erreicht hat) und Justin Timberlake diejenigen, die eine freundschaftliche Sexbeziehung ohne weitere Verpflichtungen einzugehen versuchen. Da wie dort – so viel sei trotz Caines Blogeintrag verraten – steht ihnen früher oder später die Liebe im Wege.
„Freunde mit gewissen Vorzügen“-Regisseur Will Gluck behauptet allerdings, die Idee sei nicht gestohlen, sondern zu den beiden jeweiligen Filmen etwa gleichzeitig entstanden. Wie auch immer sticht sein Film, trotz seines späteren Erscheinungstermins, „Freundschaft Plus“ in jeder Hinsicht aus. Da wo letzterer zu kindisch bleibt, wirkt „Freunde mit gewissen Vorzügen“ viel erwachsener, bleibt dabei allerdings auch um einiges lustiger.

Conan
Nicht nur ein Remake sollte es werden, sondern die Originalgeschichten von Robert E. Howard werkgetreuer wiedergeben. Daraus geworden ist allerdings ein, wohlgemerkt visuell durchaus ansprechendes, inhaltsleeres Etwas. Da vielleicht doch dann lieber Arnie in Unterhosen.

Whores' Glory
Österreichs in letzter Zeit (auch international) wohl interessantester Dokumentarfilmer ist „Whores‘ Glory“-Regisseur Michael Glawogger. Nachdem er mit „Megacities“ den größten Städten der Welt auf den Grund (im wahrsten Sinne des Wortes) gegangen ist und mit „Workingman's Death“ den globalen Hackler abgehandelt hat, zeigt er uns nun etwas über das älteste Geschäft der Welt. Thailand, Bangladesch und Mexiko sind seine Schauplätze und nicht nur das unterscheidet ihn stark von eingangs erwähnten Dokumentationen aus dem Privatfernsehen. Natürlich im positivsten aller Sinne, da man sich wieder einen interessanten, spannenden, nicht wertenden, Menschen achtenden Film erwarten kann.

Sonstiges
Mit „Herzensbrecher“ startet in ganz Österreich ein Film, der Hetero-, Homo- und Bisexualität in den Mittelpunkt stellt. Hauptdarsteller Nick (Niels Schneider) wird von Mary (Monia Chokri) ebenso geliebt wie von Francis (Xavier Dolan, ebenfalls Regisseur des Filmes). In (fast) ganz Österreich läuft auch der oben erwähnte Kinderfilm „Löwenzahn - Das Kinoabenteuer“ an. Außerdem kommt „Naokos Lächeln“ mit einer einwöchigen Verspätung nun auch in Graz an. In Wien startet „Belgrad Radio Taxi“, in Wien und Linz „Wir sind was wir sind“. Nur in Linz zu sehen ist der Film „Adrienn Pál“.
Der Autor
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Josko

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