Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 5

Neu im Kino: Woche 5

In der fünften Kinowoche des Jahres warten fünf neue Filme auf Publikum.
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von (Harry.Potter)
Mitten im tiefsten Winter, in dem sich der Wetterbericht schon seit einiger Zeit gleich anhört, starten in dieser Woche fünf Filme, einer davon hat auch einen Wetterbericht auf Lager: „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“. In dem neuen Computeranimationsfilm regnet es Hamburger, Pommes und vieles mehr. Als ich den Trailer zu dem Film gesehen habe, kam mir spontan der Gedanke, wie faszinierend es auf der einen Seite ist, wenn die Menschheit in der Lage wäre, Nahrung vom Himmel fallen zu lassen. In vielen Regionen der Welt würde das wie ein Wunder viele Probleme lösen. Auf der anderen Seite wurde mir von Augenblick zu Augenblick, in dem diverse Nahrungsmittel auf der Leinwand über die Menschen herabregneten, bewusst, wie problematisch der Film eigentlich ist. Genau dort, wo jeden Tag Menschen sterben, fänden sie es wohl absolut nicht lustig, dass wir mit unserem Essen nichts Anderes zu tun haben, als damit herum zu werfen und schlagartig konnte ich den Film nicht mehr witzig finden. Natürlich: es ist eine Computeranimation, es wurde (zum Glück) nicht wirklich mit Essen herum geworfen, um ihn drehen zu können, aber irgendwie fand ich die Sache (bei allen Köstlichkeiten, die es dort vom Himmel regnet) geschmacklos. Vielleicht schafft er es ja, sein Thema auch aus dieser Perspektive zu beleuchten, das bleibt abzuwarten. Ich bin da eher skeptisch.

Neben den fliegenden Cheeseburgern gibt es aber noch ein richtiges Schmankerl zu sehen: die Neuverfilmung des Klassikers „Sherlock Holmes“unter der Regie von „Snatch“-Regisseur Guy Ritchie. Die Vorschau verspricht eine schräge, eigenwillige und humorvolle Umsetzung der Geschichte von Holmes und seinem treuen Diener Watson zu werden, die mit einer Reihe cooler Sprüche und einer Menge Action kurzweilige Unterhaltung verheißt.

Neu im Kino und damit auch „New in Town“ ist das diesjährige Jurymitglied auf der Berlinale Renee Zellweger. Die Oscarpreisträgerin für ihre Rolle in „Cold Mountain“ verschlägt es diesmal ins ebenso kalte Minnesota, konkret: nach Neu Ulm, einer kleinen Kleinstadt im Nirgendwo, in der alle, die überhaupt berufstätig sind, in der lokalen Molkerei arbeiten, die in Kürze geschlossen werden soll. Renee Zellweger spielt die toughe BWL-Absolventin aus dem sonnigen Miami, die die Hiobsbotschaft überbringen soll und dabei unverhofft (jedoch vorhersehbar) dort hängen bleibt und ihr Herz verliert. Ich hab den Film bereits gesehen und kann ihn Euch wärmstens (vor allem, weil das Wetter vor dem Kino zu dem auf der Leinwand so gut dazu passt) empfehlen. Es ist ein wirklich liebenswerter, kleiner, aber feiner Film dabei heraus gekommen.

Normalerweise sind Literaten gewohnt, dass ihre Bücher zu Filmen verarbeitet werden, manchmal, wenn einer so richtig berühmt wird, dann dreht man auch einmal einen Film über sein Leben. In „Ein russischer Sommer“passiert genau das mit Leo Tolstoy und seiner Frau, gespielt von der in „The Queen“ absolut genialen Helen Mirren. Unser „Movieslave“ hat den Film schon gesehen und fand ihn anscheinend ganz brauchbar, wenn auch mit Einschränkungen.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen: in „Same Same But Different“ verliebt sich in dieser Woche der „Vorleser“ David Kross in eine junge Kambodschanerin in Kambodscha. Ob er ihr Lesen beibringen muss? Keine Ahnung, Regie führt jedenfalls „Knallhart“-Regisseur Detlev Buck.

Ich zähle inzwischen die Tage bis zur Berlinale rückwärts und freue mich vorwärts auf „Up in the Air“, der nächste Woche ins Kino kommt und wünsche Euch bis dahin so manchen gemütlichen (gut geheizten) Kinoabend.
Der Autor
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Harry.Potter

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