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  • Bewertung

    Wo viel Sonne ist, da ist auch viel Schatten

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2015
    Es gab im Leben von Brian Wilson sicherlich viel Sonne. Nicht nur, dass er in Kalifornien lebte, wo das ganze Jahr über angenehmes Wetter herrscht, auch in den Liedern seiner Band, den „Beach Boys“, war immer wieder von der Sonne die Rede. Aber es gibt eben nicht nur Sonne. Mit zunehmendem Alter traten seine psychischen Probleme in den Vordergrund und das hatte auch Auswirkungen auf seine Arbeit als Komponist. Spannungen mit seinen Brüdern, besonders aber mit dem ständig unzufriedenen Vater, standen auf der Tagesordnung. „Love and Mercy“ zeichnet in Rückblenden Brians Arbeit und seinen Aufstieg und persönlichen Fall nach und besticht dabei gleich vorweg durch die stimmige Ausstattung im Stil der 1960er Jahre. Paul Danos Darstellung des jungen Brian besticht durch Glaubwürdigkeit und Unverkrampftheit. Auch John Cusack, der Brian als Älteren spielt, bringt dessen Melancholie und Sensibilität sehr überzeugend auf die Leinwand. Aus den Stimmen und den Klängen, die Brian immer im Kopf hatte, Songs zu formen war eine Lebensaufgabe. Sie forderte von ihm und allen Menschen aus seinem Umfeld eine Menge ab. Der Lohn sind die unsterblichen Songs, die so viele Menschen kennen, ohne vielleicht zu wissen, dass sie von den „Beach Boys“ sind. Bei aller Ernsthaftigkeit der Geschichte ist es Regisseur Pohland gelungen, sein Portrait dank der vielen Songs und der wertschätzenden Rückblende in ein ganz besonderes Jahrzehnt zu etwas ganz Besonderem und Sehenswertem zu machen.
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    (Markus Löhnert )
    09.02.2015
    11:03 Uhr
    http://worteverbinden.at
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