Filmkritik zu Club Zero

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  • Bewertung

    Club Zero

    Exklusiv für Uncut von der ViENNALE
    Miss Novak (Wasikowska) ist die neue, interessante Lehrerin der Elite-Schule. Empfohlen vom Elternrat aufgrund ihrer Referenzen (selbstvermarkteter Tee und ein gewinnendes Lächeln) soll sie den Schüler*innen „Achtsame Ernährung“ näherbringen. Die Kleingruppe ist schnell von ihr und ihren fürsorglichen Methoden, welche in diverser Art und Weise von anderen Erwachsenen in deren Leben verweigert wird, überzeugt und beginnt ihre Vorgaben immer extremer umzusetzen. Es entsteht eine fast sektenhafte Gemeinschaft, welche auch nicht vor lebensgefährlichen Methoden zurückschreckt.

    Jessica Hausner und ihr Kameramann Martin Gschlacht schaffen ein bedrückendes, fast schon steril wirkendes Setting, welches nur mehr durch die tiefe Leere, welche in den Teenagern vorzuherrschen scheint, übertroffen wird. Distanziert, fast am Ziel vorbei, werden die individuellen Zwänge der Darsteller gezeichnet, welche im Verlauf in immer surrealere Welten abzudriften scheinen. Ein Spiel auf Messers Schneide, welches oft die Grenze zwischen Satire und beißender Psychoanalyse verschwimmen lässt. Am Ende bleibt nicht nur der etwas fahle Beigeschmack nicht wirklich zu wissen, was man sich aus diesem Film nun überhaupt mitnehmen will, auch die nächste Mahlzeit mag mit dem Gedanken noch im Film verweilend nicht so wirklich zu schmecken.
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    20.11.2023
    16:10 Uhr