Filmkritik zu Your Lovely Smile

Bilder: Filmverleih Fotos: Filmverleih
  • Bewertung

    Auf Indie Kinos!

    Exklusiv für Uncut vom Red Lotus Film Festival Vienna
    Lim Kah Wai widmet „Your Lovely Smile“ allen Indie-Filmemachern und Arthouse-Kinos - und die Liebe spürt man.

    Hirobumi Watanabe dreht unabhängig Filme. Die sollen natürlich auch gesehen werden. Und da steckt mehr Aufwand dahinter als man glaubt…

    Filme übers Filmemachen gibt es ja wie Sand am mehr. Das bewegt sich irgendwie immer zwischen Liebeserklärung und Kritik an der Industrie. Aber den unromantischen Teil bekommt man eher selten zu sehen. „Your Lovely Smile“ sticht da ein bisschen heraus, da er sich teilweise mit den banalsten Aspekten beschäftigt, und kommt dadurch irre sympathisch rüber. Mit Produzenten verhandeln, Kinos buchen, Flyer verteilen; wir begleiten Watanabe nicht nur beim Dreh sondern auch bei all den Kleinigkeiten, die eben dazugehören, damit ein Film vor einem Publikum landen kann. Nichts zeugt so von Leidenschaft, wie vor einem fast leeren Saal zu stehen und trotzdem voller Enthusiasmus sein Werk vorzustellen.
    Das spiegelt dazu auch ein bisschen die Vorführung im Stadtkino wider, die ich besucht habe. Ganz so schlimm war es zwar nicht, doch man sieht, die Realität sieht ähnlich aus. Und ebenso wie sein Protagonist präsentiert sich auch der Regisseur im Publikumsgespräch frohen Mutes.

    Gar nicht mal so leicht. Das Independent-Kino, das in Japan weit verbreitet ist, hatte es schon vor der Pandemie schwer, mittlerweile mussten viele der sogenannten „Mini-Theater“ schließen. Zu diesen nimmt uns Lim Kah Wai mit. Die Lichtspielhäuser sind allesamt real, ebenso sein Protagonist. Hirobumi Watanabe ist wirklich Filmemacher, manchmal ist er zwar in kleinen Nebenrollen als Schauspieler tätig, meist aber hinter der Kamera. In Festivalkreisen soll ihn jeder kennen, außerhalb ist er eher unbekannt. Dies hier markiert seine erste Hauptrolle, er spielt eine Version seiner selbst. Einige Szenen sollen dokumentarisch sein, andere fiktional, was nun was ist scheint irrelevant.

    Was zählt ist nur der Optimismus. Und der kommt an.
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    (Markus Toth)
    23.04.2023
    09:34 Uhr