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    Bahala na! Die Basco Brüder sind los!

    Exklusiv für Uncut vom SXSW
    Dante Basco, vor allem bekannt durch seine Darstellung des Kultcharakters Rufio aus Steven Spielbergs „Hook“ sowie durch seine Tätigkeit als Synchronsprecher von Fanliebling Zuko in der Animationsserie „Avatar – Der Herr der Elemente“, feierte mit „The Fabulous Filipino Brothers“ sein Debüt als Regisseur. Er versammelte darin seine Brüder Derek, Dionysio und Darion, die allesamt jeweils eine eigene Episode in der schrägen philippinisch-amerikanischen Familienchronik bekamen - genauso wie er selbst.

    Alles beginnt mit einer Hochzeit: Die vier Brüder Duke (Dante Basco), Dayo (Derek Basco), David (Dionysio) und Danny Boy (Darion) kommen zusammen, um das Fest der Liebe, naturgemäß in philippinischer Tradition, gemeinsam zu feiern. Die Geschwister umgibt ein starkes familiäres Band, sie könnten allerdings unterschiedlicher nicht sein. Der zuverlässige Dayo, das Glückskind Duke, der Scherzbold David und der betrübte Danny Boy – alle haben verschiedene Stärken und Schwächen, alle weisen spezielle charakterlichen Eigenheiten auf. Und auch die Erlebnisse, die sie alle individuell zu ebenjener Hochzeit gebracht haben, stellen, jedes für sich, ein spezielles Kapitel im Leben der Familie dar.

    „This is a story about four brothers. It’s a love story, kinda.“ Mit diesen Worten beginnt die rasante Familiengeschichte, die von Doris (Arianna Basco), der Schwester der vier Brüder kommentiert wird. Und es ist wahrlich eine Liebesgeschichte, allerdings nicht im klassischen Sinne, wie man vielleicht vermuten würde. Der Film selbst stellt nämlich die wahre Liebesgeschichte dar, und zwar zwischen Dante Basco und seinen Geschwistern. Es wirkt wie ein Herzensprojekt, in dem alle (außer Derek) mehr oder weniger auch als Produzent*innen tätig waren und am Drehbuch mitschrieben. Dabei vereinten sie nicht nur amerikanische Bräuche mit philippinischen Traditionen, sondern verknüpften auch verschiedene Filmgenres und Motive miteinander. Und sie bauten auch viele Merkmale aus ihrer wirklichen Familiengeschichte mit ein und wählten so um Beispiel Pittsburg („dem Pittsburgh ohne H“) in Kalifornien als Handlungsort aus, da sie dort aufgewachsen sind.

    Zu Beginn des Films begibt sich der gewissenhafte Dayo auf eine Reise, um Geld für seine Familie aufzutreiben und landet im Zuge dessen bei einem Hahnenkampf. Sein Bruder Duke hingegen trifft auf seine ehemalige Jugendliebe, was so manchen Twist mit sich bringt, und zwischen David und einer schönen Unbekannten kommt es zu einem wollüstigen Dance-Battle. Der gerade von seiner Ehefrau verlassene Danny Boy widmet sich währenddessen zum ersten Mal der Welt des Online Datings.

    Die einzelnen Geschichten klingen nicht nur sehr unterschiedlich, sie sind es auch. Sowohl inhaltlich als auch inszenatorisch und auch wenn man ihre jeweiligen Laufzeiten betrachtet. Die Episode rund um David fällt zum Beispiel im Vergleich zu den anderen sehr kurz aus und wirkt eher wie ein obszöner Sketch. Und auch Dukes und Danny Boys Kapitel, obwohl sie sich beide mit Romanzen beschäftigen, könnten nicht stärker divergieren. Das eine wird gegen Ende zur absurden schwarzen Komödie, das andere liefert die wohl kitschig-rührendsten Momente des ganzen Films.
    Leider wirkt der Film dadurch auch etwas zerstückelt und erscheint insgesamt betrachtet ziemlich inkonsistent. Er versucht außerdem viel zu verkrampft, möglichst witzig zu sein, was dann manchmal auch nicht hinten losgeht.

    Nichtsdestotrotz strahlt „The Fabulous Filipino Brothers“ aber auch eine gewisse Wärme aus, was den dann doch sehr eigenen Humor schnell in den Hintergrund rücken lässt. Und wenn man nicht unbedingt alles ernst nimmt und sich auf den Film einlässt, kann man jedenfalls sehr viel Spaß haben!