Forum zu Dune

4 Einträge
26 Bewertungen
85.4% Bewertung
  • Wann kommt endlich der zweite Teil ?!!

    Ich habe lange gezögert, mir diesen Science-Fiction-Film anzusehen, da er so lang ist (über 2,5 Stunden), aber ich habe es ehrlich gesagt keine Sekunde bereut, es ist einfach so nice ! Die Kulissen sind grandios, der Soundtrack großartig und die Schauspieler sehr überzeugend, insbesondere Timothée Chalamet, der die Rolle des Paul Atreides spielt, dieses intelligenten und brillanten jungen Mannes, dem ein außergewöhnliches Schicksal bestimmt ist. Da ich die Bücher von Franck Herbert nicht gelesen habe, kannte ich die Geschichte nicht. Auch wenn der Anfang des Films etwas kompliziert ist (bis man die Handlung und die verschiedenen Häuser verstanden hat ;))), kommt man schnell in das Spiel hinein. Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten!
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    10.12.2023
    08:05 Uhr
  • Bewertung

    Visuell beeindruckend, aber inhaltsleer.

    „DUNE“ packt mal eben 165 Millionen USD-Budget auf den Tisch (296 Mio. USD eingespielt - Stand Nov. 2021), holt sich von 10 Oscar-Nominierungen 6 Academy-Awards ab, muss sich aber letztendlich dem Apple-Original „CODA“ - in der Kategorie „Bester Film“ - geschlagen geben. (Wobei ihr dieses Wertesystem sowieso nicht für bare Münze nehmen solltet, schließlich kämpft hier ein Fantasy-Epos mit einem Familiendrama um dieselbe Trophäe. Naja.)

    Wie sieht nun die Realität aus? Ganz einfach: „DUNE“ lässt einen echt fetten Cast auf das Publikum los, der in Summe ganz stimmig ist, nicht überzeichnet und der zudem auch noch - schauspielerisch - ganz gut funktioniert. „DUNE“ klatscht dir ein grandios-visuelles Highlight im angehauchten H.R. Giger-Stil vor die Linse, das andere Genrekollegen weinend + Knie-umklammernd in die Ecke verbannt. „DUNE“ knallt dir eine Hans Zimmer Soundparade par excellence um die Ohren (Gebt euch das Ding unbedingt mit einer Soundbar, mit Kopfhörern, whatever), die sich so extra voluminös anfühlt, dass einem schlagartig wieder bewusst wird, wie „Kino“ eigentlich funktionieren kann/sollte, wenn man es doch nur richtig macht, so wie am Beispiel Denis Villeneuve. (Er hat seine hervorragenden Regie-Qualitäten bereits mit „Blade Runner 2049“ und „Arrival“ unter Beweis gestellt.) ABER: Den Handlungsverlauf von „DUNE“ und sein recht konfuses Ausmaß, muss ich allerdings - bei all der Lobhudelei - ein wenig in die Kritik nehmen. Hier wird versucht, jede Menge heroischen Inhalt beim Zuschauer zu deponieren, gibt ihm aber nicht genügend Zeit, die künstlich aufgeblasenen Informationen zu verarbeiten und aufzunehmen. So entstehen Unmengen an „Leerräume“, die man zwar immer wieder mit Effekten aufzufüllen versucht, der Erzählung hingegen aber wirklich keinen Gefallen tut.

    Die Grundessenz von "DUNE" fühlt sich irgendwie banal, einfältig und viel zu unspektakulär an, als dass sie auf zwei Stunden dreißig - notgedrungen - gestreckt werden müsste. Außerdem konnte ich zu keiner einzigen Figur - so etwas Ähnliches wie - Empathie aufbauen, weshalb ich jeden Filmtod mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen habe. Vielleicht lag es auch daran, dass „DUNE - Part One“ schlichtweg als Opener für die kommenden Teile (Gibt ja auch 6 Romanbände im Zyklus.) herangezogen wurde, oder aber die Story ist einfach nur reif für die Mülltonne!

    Letztendlich halte ich zwar fest, dass der visuelle/akustische Teil echt geil geworden ist, die Story-Komponente jedoch künstlich aufgeblasen und viel zu langatmig umgesetzt wurde!
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    09.02.2023
    09:05 Uhr
  • Bewertung

    Beeindruckend - visionär und emotional

    Mit diesen drei Worten lässt sich mein Eindruck des Filmes beschreiben. So wenig "passiert" relativ lange Zeit, weil sich Denis Villeneuve viel Zeit dafür nimmt, die Häuser der Welten und das Volk der Fremen vorzustellen. Gleichzeitig "passiert" aber auch sehr viel - abgesehen von den (routiniert inszenierten) Kampfszenen - auf der emotionalen Ebene. Coming of Age mit akuter Dringlichkeit trifft auf metaphysischen Tiefgang, der oft nur wenige Worte braucht. Toll, wie Timothée Chalamet genau diese Momente glaubhaft machen kann. Immer wieder erkennt man auch die Ähnlichkeit des visuellen Konzeptes zu "Arrival", meiner Meinung nach des bisher intensivsten Film des Regisseurs, es geht aber deutlich darüber hinaus, hat viel mehr Details und wirkt bei aller technischer Raffinesse fast real denkbar. Selten passiert es, dass man 160 Minuten im Kino verbringt und die Zeit nicht merkt und schon lange habe ich keinen Film gesehen, der inzwischen einer großen Menge Staubes, den er wörtlich aufwirbelt, so schön und interessant erzählt ist.
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    19.09.2021
    21:38 Uhr
  • Bewertung

    See you at Arrakis

    Exklusiv für Uncut
    Nun ist er da, der wohl meisterwartete Film des Jahres: „Dune“ kommt, nach einer fast einjährigen, coronabedingten Verzögerung endlich in die Kinos! Die bisherigen Verfilmungen von Frank Herberts gleichnamiger Literaturvorlage waren bekanntermaßen ja nicht immer unbedingt vom Glück gesegnet – man erinnere sich beispielsweise an David Lynchs äußerst durchwachsene Adaption aus dem Jahr 1984 oder Jodorowskys gescheitertes Vorhaben einer filmischen Umsetzung. Nichtsdestotrotz traute sich nun auch der Kanadier Denis Villeneuve an den Kultklassiker aus der Science-Fiction-Literatur heran, der in den vergangenen Jahren ja schon des Öfteren ein Händchen für imposante Science-Fiction-Kreationen („Arrival“, „Blade Runner 2049“) bewies. Außergewöhnliches Blockbusterkino ist hier also vorprogrammiert.

    Wir schreiben das Jahr 10.191: Die Menschen haben verschiedene Planeten besiedelt, die von den großen Adelshäusern der Galaxie beherrscht werden. Das Haus Atreides, angeführt von Herzog Leto (Oscar Isaac), wird auf einen Befehl des Imperators hin mit der Herrschaft über den Planeten Arrakis beauftragt. Auf dem umgangssprachlich auch Dune genannten Wüstenplaneten ist das begehrteste Gut des gesamten Universums zu finden, das „Spice“, welches ein wichtiges Antriebsmittel für die Raumfahrt darstellt und in besonderer Weise auf die Sinne einwirkt. Gemeinsam mit seiner Geliebten, Lady Jessica (Rebecca Ferguson), dem gemeinsam Sohn Paul (Timothée Chalamet) sowie seinen wichtigsten Vertrauten Duncan (Jason Momoa) und Gurney Hallack (Josh Brolin) lässt sich Leto samt den militärischen Truppen deshalb auf Arrakis nieder und beginnt mit dem „Spice“-Abbau. Doch schon bald machen sich erste Spannungen bemerkbar, die von den machthungrigen Harkonnen vom Planeten Giedi Prime ausgehen und auch die Wüstenlandschaft beherbergt so einige Überraschungen: die Atreides werden hier nämlich nicht nur mit riesigen Sandwürmer konfrontiert, sondern auch mit den Bewohner*innen von Arrakis, den Fremen.

    Ein großer Kritikpunkt an Lynchs Verfilmung von „Dune“ aus dem Jahr 1984 stellt wahrscheinlich die unstrukturierte, fast schon schlampige Erzählweise dar, die den Film durchzieht – verwirrende Plotholes, ebenso unüberschaubare Orte und Charaktere waren die Folge. Man mag meinen, dass dies der literarischen Vorlage geschuldet sein könnte, die eher mit philosophischen Ausschweifungen innerhalb eines komplexen Bezugsrahmens auffällt als mit einer geradlinigen Narration. Kann man so ein Werk dann überhaupt verfilmen? Die Antwort lautet: Ja. Denn Villeneuve schafft es in der Tat, die metaphorischen Grundstimmung des literarischen Kanons beizubehalten und diesen verständlich und äußerst ansprechend zu visualisieren.

    „Dune“ beginnt in diesem Sinne, und für einen Blockbuster eher untypisch, geradezu bedächtig. Die Exposition, in der die Planeten und zahlreiche Charaktere vorgestellt werden, beansprucht (für manche vielleicht auch zu) viel Zeit, gerade hier grenzt sich Villeneuves Vorgehensweise allerdings bereits vom gängigen Hollywoodkino ab: jede einzelne Szene ist hier für sich stimmig und dient nicht nur dazu, die Handlung voranzutreiben, sondern eher, um eine Grundstimmung zu etablieren. Untermalt wird das Ganze von der Musik des Altmeisters Hans Zimmer, der auch in „Dune“ beweist, dass er sich vor allem sehr gut an das jeweilige Filmprojekt anpassen kann. So findet er vor allem für die spektakulären Momente einen imposanten Zugang über die Musik, die laut und dröhnend über das Gezeigte hereinbricht.

    Auch in puncto Darstellerriege hat „Dune“ so einiges zu bieten: Timotheé Chalamet. Rebecca Ferguson. Oscar Isaac. Zendaya. Jason Momoa. Stellan Skarsgård. Javier Bardem. Josh Brolin. Die Charaktere sind eigentlich alle durchwegs gut besetzt und passend auf Basis der Literaturvorlage konzipiert, lediglich die Figur des Bösewichts, der Baron Harkonnen, dargestellt von Skarsgård, mutet etwas seltsam an. Optisch und verhaltensmäßig an ein Riesenbaby erinnernd, jammert er sich von Szene zu Szene und nimmt einen eher uninteressanteren Stellenwert innerhalb des Films ein. Die Fremen, die unter anderem von Zendaya und Javier Bardem verkörpert werden, erscheinen dahingehend bedeutend spannender, wobei gerade diese beiden Charaktere auch etwas zu kurz kommen dürften. Die geringe Screentime der Beiden dürfte aber auch dem Faktor geschuldet sein, dass Villeneuve „Dune“ auf zwei Parts aufgeteilt hat - was für manche vielleicht auch für eine Überraschung im Kinosaal sorgen wird, da dies nicht sonderlich groß verkündet wurde – und man von ihnen im zweiten Teil wahrscheinlich mehr zu sehen bekommt. Äußerst beeindruckend erscheint dafür die nuancierte Darstellung von Rebecca Ferguson als Lady Jessica und auch Timothée Chalamet mimt überzeugend den nachdenklichen Protagonisten.

    Die Aufteilung in zwei Parts ist wahrscheinlich auch dafür verantwortlich, dass das Ende dann auch etwas flacher ausfällt, da es sich eigentlich gar nicht um ein Ende im herkömmlichen Sinn handelt, sondern lediglich um den Übergang zu Teil 2 (sofern die Einspielergebnisse diesen auch zulassen). Nichtsdestotrotz zeichnet sich „Dune“ aber durchgehend durch eine gelungene Atmosphäre, bildgewaltige Szenen und ein imposantes Produktionsdesign aus: wie nicht anders zu erwarten, wartet Villeneuve mit einer Vielzahl an inszenatorischen Komponenten auf, die wahrlich zu beeindrucken wissen und das macht den Film zumindest schon mal zu einem audiovisuellen Meisterwerk!

    „Dune“ ist kein schnelles 08/15-Blockbusterkino, sondern eines, das zum Nachdenken anregt. Wenngleich die actionreiche Schlacht in der Mitte des Filmes oder die wilden Verfolgungsszenen auch den Spannungsbogen stets aufrechterhalten, sind gerade die stilleren Momente die, die einen auch emotional abholen. Und zusätzlich dazu bekommt man eben auch ein spektakuläres Filmepos vorgesetzt, welches man unbedingt auf der großen Leinwand sehen sollte. Auf den Erfolg an den Kinokassen ist jedenfalls zu hoffen, damit uns der zweite Teil nicht verwehrt bleibt!
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    14.09.2021
    19:28 Uhr