4 Einträge
22 Bewertungen
81.4% Bewertung
  • Bewertung

    Überraschend gut

    Super besetzt und überraschend unterhaltsam. Es ist angenehm einen Film aus anderen Perspektiven zu sehen, hier halt überzeichnet zum Horrorfilm.
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    11.07.2017
    17:28 Uhr
  • Bewertung

    Get Out

    Ich fand den Film nicht so gut, viel zu langatmig. Man sieht halt, dass das Dienstpersonal, schwarze Frauen und Männer, merkwürdig, wie ferngesteuert dort arbeiten. Das dort etwas nicht stimmt ist offensichtlich, aber zu lang und breit erzählt. Die letzten 10 Minuten wird es spannend, entwickelt sich der Film zu einer neuen Version von Dr. Frankenstein. Für einen richtigen Horrorfilm fehlt mir eine durchgehende, spannende
    Handlung. Schade um die Zeit, die man in diesem Film absitzt (:
    15.06.2017
    09:37 Uhr
  • Bewertung

    Ein Hieb auf das moderne liberale Amerika

    Exklusiv für Uncut
    Angst vor den potenziellen Schwiegereltern ist ein altgediegenes humoristisches Mittel, das Regisseure gerne filmisch immer wieder einsetzen. Jordan Peele geht in diesem Film noch einen Schritt weiter. Sein schwarzer Hauptcharakter Chris muss nicht nur mit der Tatsache umgehen, in die superweiße reiche Mittelschicht Amerikas hineingestolpert zu sein, er bekommt es auch noch mit seltsamen Vorkommnissen zu tun. „Rat mal wer zum Essen“ kommt trifft „Die Frauen von Stepford“ und „Der verbotene Schlüssel“ haben es manche Kritiker schon betitelt. Eine treffende Beschreibung, aber Peele’s Film geht noch tiefer. „Get Out“ setzt sich mit dem modernen liberalen Amerika auseinander, der Political Correctness, die die weiße Oberschicht spätestens seit der Obama Administration zum intellektuellen Gut erhoben hat und wie sich diese mit dem tief verwurzelten Überlegenheitsgefühl und dem Umgang mit Rassismus schlägt.

    Peele, der in der Kombination „Key & Peele“ eher als Komiker bekannt ist, schlägt hier ernste Töne an. Vielmehr beweist er auch sein gutes Auge für Bild. Chris Befangenheit in seiner Umgebung wird nicht nur schauspielerisch zum Ausdruck gebracht, Peele lässt die Kamera Spielräume sich nach Beliebigkeit ausdehnen oder zusammenziehen, nutzt Großaufnahmen um Unbehaglichkeit zu schaffen und lenkt die Aufmerksamkeit immer wieder vorausblickend auf die kleinen Dinge. Sei es ein Handy oder eine offenstehende Schranktür. Peele nutzt klassische Einstellungen und Ausgangssituationen moderner Horrorfilme, ohne den erwarteten szenischen Ablauf zu folgen. Dies lässt den Zuschauer nachvollziehen, warum sich Chris trotz aller Beunruhigung noch nicht aus dem Staub gemacht hat, wie ihn der seltsam WASP-artig agierende schwarze Logan schreiend nahelegt, nachdem er durch einen Kamerablitz für kurze Zeit aus seiner Lethargie gerissen wird.

    Wenn man den Film eine Schwäche vorwerfen kann ist es jene, dass er im dritten Akt etwas zu hudeln beginnt. Da der Film nicht nach dem typischen „Abzähl-Prinzip“ funktioniert, in dem mehrere Charaktere in einer Horrorgeschichte der Reihe nach sterben, wird die Konfrontation mit den Peinigern recht kurzgehalten. Der Spannung tut dies jedoch keinen Abbruch, Peele lässt den Zuschauer bis zur letzten Minute in Ungewissheit wie die Geschichte für Chris ausgehen wird. Ein Film, der nicht nur unterhält sondern zu Ende auch zum Nachdenken anregt.
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    16.05.2017
    23:19 Uhr
  • Bewertung

    Nichts wie weg!

    Regisseur Jordan Peele hat die brutalst mögliche Konsequenz des Rassismus in einen Horrorstreifen verpackt.
    Der farbige Chris (Daniel Kaluuya) und seine weiße Freundin Rose Armitage (Allison Williams) besuchen die Armitages. Mutter Missy Armitage (Catherine Keener) ist nach Aussage von Rose Psychiaterin, Vater Dean (Bradley Whitford) Neurochirurg. Was als harmloses Familienwochenende bei den Eltern beginnt, entwickelt sich zu einem grauenhaften Event: Familie Armitage ist auf Organklau bei Farbigen aus. Rose tut sie auf, Missy hypnotisiert die Probanden und Dean entnimmt ihnen das bestellte Organ.
    Peele arbeitet mit allerlei gebräuchlichen Akustoschockern und setzt sie so ein, dass der Boden vibriert. Anfangs wird nur ein Reh angefahren, (Bazzoomm!) aber spätestens als der Bruder von Rose Jeremy (Caleb Landry Jones) auftaucht, ahnt man, dass Gewalt in der Luft liegt.
    Auf der Party wird es dann schon heftiger. Latent rassistische Haltungen verunsichern vor allem Chris. Die Gäste scheinen sich sicher zu fühlen. Ältere Damen flanieren mit ihrem jungen, kraftstrotzenden Lover, andere betagte Mädels bestaunen und betatschen den Bizeps von Chris. Der will nur noch eins ‘Raus!‘ (Titel).
    Der Horror setzt aber erst richtig im OP ein. Dean will das Gehirn von Chris. Der kämpft sich seinen Weg aber frei und muss dabei über Leichen gehen: Dean, Missy, Jeremy, Rose…der Plot ist splattermäßig unterwegs! Sogar das Hausmädchen und der Gärtner wurden bereits operiert. Chris hält Kontakt nach draußen zu seinem Freund Rod, einem Polizisten. Das gibt einerseits Luft zum Durchatmen, lenkt etwas von dem Horrorszenario ab und bereitet den Weg für die befreiende Erlösung. Zuvor haben kleinere technische Mängel das Grauen etwas abgefedert. Schockierend gradlinig, aber durchaus zeitgemäß.
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    10.05.2017
    14:13 Uhr