Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger

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Forumseintrag zu „Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger“ von Schifferl

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Schifferl (06.08.2015 14:11) Bewertung
Hochglanz-Märchen
Bei Berichten über “Life of Pi” wird meist die religiöse Komponente des Films hervorgehoben. Ja, und es stimmt, die Religion hat ihren Platz in dem Film. Aber sie nimmt meiner Meinung nach nicht Überhand, sondern gehört zu der erzählten Geschichte einfach dazu. Und diese Geschichte hat es in sich.

Ein bisschen an “Slumdog Millionaire” erinnernd, werden ein paar wichtige Abschnitte im Leben des jungen Inders Piscine Molitor Patel erzählt. Wie er beispielsweise zu seinem ungewöhnlichen Namen kam und es in der Schulzeit dann schaffte, sich die Kurzform Pi zuzulegen. Diese Anfangsepisoden werden mit sehr viel Witz erzählt, was sehr gut zu dem älteren Pi passt, der uns das alles hier im Rahmen eines Interviews auftischt. In den Augen des gereiften Mannes ist noch immer eine gewisse Verschmitztheit von damals zu erkennen. Durch diese lockere Einleitung wird man ganz leicht in den Bann dieses sympathischen Geschichtenerzählers gezogen. Doch man ist trotzdem nicht vorbereitet auf die unglaubliche Geschichte, die noch kommt.

Den Großteil des Films nimmt der im Untertitel erwähnte Schiffbruch und die anschließende Odyssee über den Ozean ein. Pi rettet sich beim Untergang eines Frachters, mit dem gerade Zootiere verschifft werden, in ein Rettungsboot. Und mit ihm ein Zebra, eine Hyäne, ein Orang-Utan und besagter Tiger. Daraufhin entwickelt sich eine phantastische Überlebensgeschichte mit einigen Überraschungen. Aber diese Geschichte lässt man sich am besten von Pi selbst erzählen.

“Life of Pi” ist ein unglaublich visueller Film, der mit äußerst realistischen Tieranimationen glänzen kann. Selten wurde das so gut umgesetzt wie hier. Aber nicht nur die Optik ist top, nein auch die Story bleibt originell und spannend. Der Film wird nie langweilig und kann immer wieder mit unerwarteten Wendungen überraschen. Das ergibt in Summe ein religiös angehauchtes Hochglanz-Märchen, dass die Zuseher mit großen Augen vor der Leinwand staunen lässt.
 
 

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