Who Killed Marilyn?

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Forumseintrag zu „Who Killed Marilyn?“ von 8martin

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8martin (23.12.2015 13:22) Bewertung
Briefe einer Toten
Ein intelligenter Winterkrimi. Bereits der Vorspann macht deutlich, worauf das Ganze hinauslaufen soll. Die übrigen Assoziationen kommen dann von ganz alleine. Die netteste Anspielung bietet der Originaltitel. Da schnalzen Fans der Diva der 50er Jahre genüsslich mit der Zunge und flüstern das Pausen Bon Mot aus dem Song dazu.
Es ist spannend, obwohl Regisseur Hustache-Mathieu ohne Brutalitäten auskommt, wenn man mal von der einen möglichen Option (zwei Spritzen) am Ende absieht. Was hier in echt in der Franche Comté passiert ist, könnte sich auch so bei dem Idol Marilyn tatsächlich 1962 abgespielt haben.
Viele Einstellungen erinnern an Originalaufnahmen (auf der legendären roten Decke z.B. liegt auch mal ihr neuer Fan Daniel Rousseau). Das Gesicht von Jean-Paul Rouve als recherchierender Krimiautor prägt neben dem der großartigen Sophie Quinton in der Titelrolle den Film. Sein Gesichtsausdruck ist zartbitter bis leicht brummig und trägt die Spannung mit. Ihres erhöht den Unterhaltungswert. Die Hommage an die Göttin wird durch eine Szene aus den MISFITS vervollständigt.
Viel Raum gibt es auch für Komik: Marilyn (u.a. Candice Lecoeur) in der Käsewerbung oder als Kartoffelkönigin. Teile der Polizei sind kriminell (Olivier Rabourdin), andere hilfreich (Guillaume Gouix) und nicht zu vergessen ist die Idee, dass Candice Lecoeur ihr Tagebuch über den Tod hinaus geführt hat. (‘Eigentlich bin ich schon drei Tage tot‘.) Und nach dem gräuslichen möglichen Ende von Candice darf Daniel noch mal von seinem Idol träumen. Bevor der Zuschauer wieder in den marilyn-ählichen Bildern wie zu Beginn schwelgen darf, gibt’s noch eine wundervolle Überraschung, die den Weg in Marilyns Unsterblichkeit ebnet. Herrlich!
 
 

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