Die Frau die singt - Incendies

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Forumseintrag zu „Die Frau die singt - Incendies“ von 8martin

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8martin (06.12.2013 18:06) Bewertung
Singen gegen die Schmerzen
Eine spannende Geschichte wird äußerst eindrucksvoll auf zwei Zeitebenen erzählt. Die Zwillinge Jeanne und Simon erfahren nach dem Tod der Mutter, dass ihr Vater und ein weiterer Bruder in Israel lebten. Sie machen sich von Kanada aus auf die Suche. Damit sind wir mitten in der Nahost Problematik. In Rückblenden erfahren wir, dass Mutter Nawal (Lubna Azabal) eine Attentäterin gewesen war, die gefoltert und vergewaltigt später nach Kanada auswandern konnte.
Schonungslos wird die Gefangenschaft geschildert und Nawals Weg in den Terror (‘Dem Feind das antun, was das Leben mir angetan hat.‘) Ihre Peiniger konnten sie jedoch nicht brechen. Sie sang unentwegt. Doch die seelischen ‘ Verbrennungen‘ - so der Originaltitel - verheilten nie. Es ist eine doppelte Suche: die Zwillinge suchen mit Hilfe eines befreundeten Rechtsanwalts Vater und Bruder und Nawal suchte damals nach Kindern eines zerbombten Heims.
Am Ende überschlagen sich die Erkenntnisse und erschlagen die Zuschauer damit. Es wird etwas unübersichtlich: der Gesuchte ist ihr Bruder, ihr Vater und der Vergewaltiger…oder so…
Egal, es bleibt furchtbar und unbegreiflich. Wie jeder Krieg bringt auch der hier unermessliches Leid über die Menschen und wieder einmal sind es die Frauen, die Stärke beweisen, auch wenn sie sich dabei an ihrer Seele Verbrennungen zuziehen. Eindrucksvoll. Durchaus realistisch. Ein Film, der den Schrei nach Frieden in dieser Region nicht verstummen lässt.
 
 

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