Easy Virtue

Bewertung durch patzwey  75% 
Durchschnittliche Bewertung 80%
Anzahl der Bewertungen 3

Forumseintrag zu „Easy Virtue“ von patzwey


patzwey_83fc2ada0d.jpg
patzwey (30.08.2010 17:39) Bewertung
Tiefgründig oberflächlich!

„Priscilla – Königin der Wüste“, das herausragende Werk von Regisseur „Stephan Eliott“, behandelt die schöne Geschichte von drei Drag-Queens, die in ihrer Gesellschaft ebenso anders wie fremd sind. Auch sein neuester Film „Eine unmoralische Ehefrau“, der vielerorts bereits 2008 in den Kinos lief, greift das Thema des Fremdseins in einer Gesellschaft auf.

Der Film spielt um 1926 in England: Jessica Biel alias Larita verkörpert die Generation einer neuen, starken Frau, wie wir es aus dem Kino der 20er Jahre kennen. Ausgestattet mit Selbstbewusstsein und Intellekt gerät sie in die extrem konservative, englische Adelsfamilie ihres soeben geheirateten Ehemannes. Ihr ungezwungenes Auftreten und die Tatsache, dass sie Amerikanerin ist, stoßen vor allem ihrer Schwiegermutter sauer auf. Mithilfe diverser Sticheleien versucht sie die neue Tochter aus der Familie hinauszuekeln. Als sich dann auch noch ihr Ehemann (Ben Barnes) an die konservative Welt anpasst, ist sie im Haifischbecken ihrer neuen Familie auf sich alleine gestellt. Lediglich ihrem Schwiegervater (Colin Firth), der in seinem inneren scheinbar schon lange Tod ist, ergeht es ähnlich. Auch er hat vom eintönigen, versnobten Landleben und seiner herrschsüchtigen Frau die Nase voll. Larita gibt jedoch nicht auf für Ihre Akzeptanz zu kämpfen und versucht stets sich und Ihren Idealen treu zu bleiben. Auch wenn ihr Kampf aussichtslos erscheint.

Jessica Biel kann weder mit Glamour noch mit Stil punkten. Sie wirkt in Ihrer Rolle wie ein Fremdkörper der ebenso wenig in den Film passt, wie Ihre Filmfigur in die Familie. Dennoch schafft Sie es durch eine sehr freche, lebhafte und ungezwungene Art dem Film Witz und Leichtigkeit zu verleihen.

„Eine unmoralische Ehefrau“ ist eine schwarze (teilweise schräge) Komödie, in der Leichtigkeit und Humor stellenweise Tiefgründigkeit und Verzweiflung weichen müssen. Wie die Protagonistin überspielt auch der Film die traurige Lage mit Lockerheit und Humor. Auch in Situationen in denen der Film immer komplexer wird kann noch gelacht werden. Die malerischen Bilder werden auch vom recht interessanten Soundtrack getragen, der u.a. eine recht eigenwillige Coverversion von Tom Jones „Sex Bomb“ aufweist.
 
 

zum gesamten Filmforum von „Easy Virtue“
zurück zur Userseite von patzwey