Inception

Bewertung durch r2pi  75% 
Durchschnittliche Bewertung 90%
Anzahl der Bewertungen 56

Forumseintrag zu „Inception“ von r2pi


Gwilwileth (18.08.2010 19:06)
Sehenswert
Ja, die "Inception" zugrundeliegende Thematik mag vielleicht nicht ganz so neu sein. Und ja, das Thema wird nicht intellektuell-philosophisch, sondern massentauglich und actionreich aufbereitet. Aber: Weder das eine, noch das andere ändert etwas daran, dass der Film einfach verdammt gute Unterhaltung bietet.

Da das Geschehen auf mehreren verschiedenen Traumebenen spielt, ist es möglich, Actionszenen parallel vor völlig verschiedenen Szenarien abspielen zu lassen, was das Tempo des Filmes erheblich erhöht, auch wenn es dem Zuseher schon etwas an Konzentration abverlangt, angesichts der vielen Zeit- und Traumebenen nicht den Überblick zu verlieren.

Trotz der reichlich vorhandenen Actionszenen verkommt die Handlung jedoch nicht zum Mittel zum Zweck, sondern spielt eine zentrale Rolle und vermag es, den Zuseher bis zum Schluss und darüber hinaus zu fesseln. Stoff für heiße Diskussionen und Interpretationsversuche mit Freunden nach Filmende bietet "Inception" massenhaft.

Wie es von einem Film, der zum größten Teil in einer (bzw. mehreren) Traumwelt(en) spielt, wo die Gesetze der Schwerkraft ohne Probleme aufgehoben werden können, zu erwarten ist, hat "Inception" auch optisch einiges zu bieten. Tolle Effekte und interessante Aufnahmen sind mit ein Grund für das Filmvergnügen, auch wenn aus dem Film hinsichtlich Effekte sicher noch etwas mehr herauzuholen gewesen wäre.
 
 
Gwilwileth (18.08.2010 19:06)
Sehenswert
Ja, die "Inception" zugrundeliegende Thematik mag vielleicht nicht ganz so neu sein. Und ja, das Thema wird nicht intellektuell-philosophisch, sondern massentauglich und actionreich aufbereitet. Aber: Weder das eine, noch das andere ändert etwas daran, dass der Film einfach verdammt gute Unterhaltung bietet.

Da das Geschehen auf mehreren verschiedenen Traumebenen spielt, ist es möglich, Actionszenen parallel vor völlig verschiedenen Szenarien abspielen zu lassen, was das Tempo des Filmes erheblich erhöht, auch wenn es dem Zuseher schon etwas an Konzentration abverlangt, angesichts der vielen Zeit- und Traumebenen nicht den Überblick zu verlieren.

Trotz der reichlich vorhandenen Actionszenen verkommt die Handlung jedoch nicht zum Mittel zum Zweck, sondern spielt eine zentrale Rolle und vermag es, den Zuseher bis zum Schluss und darüber hinaus zu fesseln. Stoff für heiße Diskussionen und Interpretationsversuche mit Freunden nach Filmende bietet "Inception" massenhaft.

Wie es von einem Film, der zum größten Teil in einer (bzw. mehreren) Traumwelt(en) spielt, wo die Gesetze der Schwerkraft ohne Probleme aufgehoben werden können, zu erwarten ist, hat "Inception" auch optisch einiges zu bieten. Tolle Effekte und interessante Aufnahmen sind mit ein Grund für das Filmvergnügen, auch wenn aus dem Film hinsichtlich Effekte sicher noch etwas mehr herauzuholen gewesen wäre.
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r2pi (19.08.2010 22:56) Bewertung
(leere) unterhaltung
es stört mich keineswegs, wenn ein film sich alter vorbilder bedient oder ein altes thema auf seine eigene weise interpretiert; was mich stört ist, diesen film als “originell“ zu bewerben. ich meine auch nicht, dieser film würde uns etwas über die welt der träume erzählen, uns auf eine “metaphysische expedition“ mitnehmen, uns inspirieren und “beseelen“ (dazu gibt es in der filmgeschichte bessere beispiele; bunuel, lynch ua – leider ist das kollektive gedächtnis sehr kurz).
was dieser film bietet ist eine interessante grundidee – leider vergibt nolan alle möglichkeiten, aus einem “massentauglichen mainstream-blockbuster“ mehr als reine unterhaltung zu machen (dass er das kann hat er bei “dark knight“ bewiesen). es ist zwar bemerkenswert wie er die verschiedenen ebenen nachvollziehbar verschränkt, leider bleibt bei dieser konzentration auf die “mechanics“ die story auf der strecke. den “charismatischen bösewicht“ gibt es ja (“minotaurus“ mal), aber nolan macht nichts draus, er begnügt sich mit anonymen wächtern, die keinerlei bezug zu cobb selbst haben; er vergibt die möglichkeit durch das eindringen in fischers psyche dessen vaterkonflikt aufzuarbeiten – und vielleicht nebenbei den ethisch-moralischen konflikt anzusprechen: darf man das? darf man in jemandes psyche eindringen, ihn vielleicht in seiner eigenen persönlichkeit verändern – nur weil das technisch möglich ist?
mag der film auch “gute UNTERHALTUNG“ sein – von einem guten FILM erwarte ich mir mehr.

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r2pi (11.08.2010 17:42) Bewertung
originell?
erfrischenderweise kein remake, kein sequel oder franchise einer tv-serie – aber “originell”? die idee, fremdes gedankengut über die traumebene als ureigenes einzupflanzen ist uralt: man denke an folgen wie DEATH’S DOOR oder die geniale TOO MANY CHRISTMAS TREES (1965 !) aus der tv-serie MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE; man denke an die traum-generierte ehefrau aus tarkowskis SOLARIS; und die gekippten räume rufen erinnerungen an alte tanzfilme wach (an DOCTOR CALIGARIs be-stürzenden wänden wage ich ihn nicht zu messen). also alles schon da gewesen.
was nolan aber schafft ist eine originelle kompilation dieser versatzstücke in einen film, der auf mehreren (bewusstseins)ebenen spielt. dabei nicht den ariadne-faden zu verlieren und den zuseher in diesem labyrinth aus zeit und raum mitzuziehen ist eine beachtliche handwerksleistung – dank einem bis ins detail durchdachten drehbuch und sorgfältigem schnitt. die große geschichte fehlt allerdings: zu actionlastig und zu geschwätzig, verliert sich INCEPTION ohne verschnaufpause in verfolgungsjagden zwischen martialischen traumwächtern und dem weit gefährlicheren, weil unberechenbaren “minotaurus“ mal. die kurze sequenz am ende, in der das inception-opfer die beziehung zu seinem verstorbenen vater überdenkt, zeigt was da alles noch drin gewesen wäre…
fazit: sicherer oscar-contender. für ein “best picture“ aber zu wenig philosophie, zu wenig emotion, zu wenig nachhaltig.

ps: hans zimmer sollte endlich in pension gehen.
 
 

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