Zurück im Sommer

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Forumseintrag zu „Zurück im Sommer“ von 8martin

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8martin (02.11.2015 13:08) Bewertung
Glühwürmchen im Garten
Ein netter Originaltitel, eine hochkarätige Besetzung und eine Ankündigung in der Tradition der großen Familienepen. Doch dieser Film springt als Tiger los und endet als Bettvorleger. Der deutsche Titel erinnert allerdings eher an Schwejks Redewendung ‘Nach dem Krieg um sechs‘.
Dabei gibt es genug Probleme: Vater – Sohn Quälereien. Willem Dafoe kommt als Verfechter der streng konservativen Pädagogik daher, Jane (Emily Watson) hat sowohl Probleme mit ihrem Bruder Michael (Ryan Reynolds) als auch mit ihrem Sohn. Michael treibt es hörbar mit seiner Ex im ersten Stock, während unten Freunde und Verwandte beim Leichenschmaus sitzen. Die Handlung um dieses anfangs verwirrende Familientreffen anlässlich von Mutters Tod (Julia Roberts) läuft Im Zickzackkurs immer so weiter. Doch statt Spannung zu begegnen, ist man beschäftigt, die einzelnen Personen in der Fülle von Namen einzuordnen und ihre Aktivitäten nachzuvollziehen. Wer ist wessen Bruder oder Schwester, ehemaliger Liebhaber oder Tante? Das wird erschwert, weil alle Personen ständig die Zeitebenen wechseln. Vor allem die tote Mutter Julia Roberts bewegt sich munter zwischen den Lebenden mit vielen eingeblendeten Retros. Manche Streitereien wirken irgendwie übertrieben. Manche Episode wirkt etwas aufgebauscht, andere schon mal unverständlich. So irrlichtert überflüssigerweise der sympathische Waliser Ion Gruffudd als ehemaliger Liebhaber der Mutter durch die Dialoge. Dann kommt noch als geistiger Überbau die Problematik von Schuld und Verantwortung hinzu. Diese Komplexität der Beziehungen erschwert den Durchblick und verhindert gleichzeitig einen möglichen Tiefgang. Schade beim dem Potential.
 
 

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