Fashion Victims - Reine Geschmacksache

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Forumseintrag zu „Fashion Victims - Reine Geschmacksache“ von Harry.Potter

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Harry.Potter (04.09.2007 14:36) Bewertung
Viel Potential, wenig Resultat
Ein wenig seltsam mutet die Tatsache an, dass ein deutscher Film zum Kinostart einen englischen, Verleihtitel bekommt. Boshafte Zungen könnten mutmaßen, man wolle die Herkunft des Films kaschieren, weil er sich im Wettkampf mit den anderen deutschen Produktionen geschlagen geben müsste. Dagegen sprechen auf jeden Fall die drei Hauptpreise (Publikumspreis, Hauptrolle und Drehbuch) beim Max Ophüls Festival 2007, der subjektive Eindruck hinterlässt trotzdem ein laues Gefühl. Warum? In der Tat sieht man dem Film deutlich an, dass er nicht als große Produktion entstanden ist: sowohl die Kameraführung, als auch der Schnitt bleiben deutlich unter dem Standard zurück und die Inszenierung wirkt, trotz einiger sehr gelungener und komischer Szenen, hölzern, eher verkrampft, künstlich und leider ziemlich billig. Immer wieder zeigt sich die große Kluft zwischen dem tollen Drehbuch und der flauen Umsetzung. Daran können auch die Schauspieler nicht mehr viel ändern.Und das, obwohl das Drehbuch sehr viel Potential für einen hervorragenden Film enthalten hätte: immer wieder überrascht es mit schlagfertigen, frechen und pointierten Dialogen und einem angenehm klischeefreien Umgang mit Homosexualität. Es erzählt eine eigentlich sehr bewegende Geschichte über Abhängigkeit, Scham und hartnäckige Realitätsverweigerung, die alles, was Menschen wichtig ist, zerstören kann und den schwierigen Weg, unangenehmen Tatsachen ins Auge zu sehen und den Weg heraus aus dem Strudel zu suchen und zu finden.
 
 

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