Die Fälscher
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Forumseintrag zu „Die Fälscher“
von 8martin
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8martin
(28.01.2013 11:31)
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Blütenzauber
Hier wird ein Thema behandelt, dass unter Historikern wenig Beachtung gefunden hat. Vielleicht weil es zeigt, dass die Nazis clevere Ideen in die Tat umsetzten konnten: ‘Unternehmen Bernhard‘; die Überschwemmung des britischen und amerikanischen Geldmarktes mit gefälschten Banknoten, um deren Finanzsystem zum Zusammenbruch zu bringen. Dazu kasernierten sie in Kzs jüdische Spezialisten.
Diese größte Fälscheraktion aller Zeiten hat Regisseur Stefan Ruzowitzky in einen interessanten Rahmen gekleidet und einen spannenden bisweilen bewegenden Krimi daraus gemacht. Da die Faktenlage klar ist, konzentriert sich der Film auf die Problematik. Die Häftlinge leben zwischen Terror und Komfort, zwischen Angst und Wohlergehen. Sie erörtern die Frage, ob sie durch ihre ‘Prostitution‘ den Nazis helfen oder ob sie reiner Egoismus antreibt. Bald wird klar, dass sie nur bei Erfolg ihrer Arbeit überleben werden (‘Anpassen oder untergehen.‘) Es stellt sich generell die Frage nach dem Widerstand gegen autoritäre, menschenverachtende Systeme. Angesicht der Erschießungen wählen manche resigniert den Selbstmord, andere ertragen schlimmste Demütigungen, wenn SS Schergen sie als Pissoir benutzen.
Zwischen allen Stühlen sitzt der der einzige freundliche Nazi Herzog (ganz toll Devid Striesow). Er outet sich als Mitläufer und Erfüllungsgehilfe, zeigt aber auch menschliche Regungen. Der Oberfälscher (Karl Markovics) lässt ihn laufen. Das Leben ist halt ungerecht, aber nie langweilig.
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