Forumseintrag zu „Saw IV“ von Schifferl

Jigsaw ist tot, lang lebe Jigsaw. Nachdem im letzten Teil der „Saw“-Reihe der Mastermind hinter den grausamen Todesfallen selbst getötet wurde, sollte es nun eigentlich vorbei sein mit den brutalen Überlebens-Spielen. Doch bei der Obduktion des Leichnams kommt eine weitere Kassette mit Spielanweisungen zum Vorschein, und eine neue „Spielrunde“ beginnt.

Dieser nunmehr vierte Teil kann mit nicht mehr viel Neuem aufwarten. Die Geschichte orientiert sich sehr am Vorgänger. Auch diesmal soll das Opfer anhand von brutalen „Prüfungen“ persönliche Zwänge loswerden um das Leben wieder zu schätzen. War es in Teil 3 der Familienvater Jeff, der lernen sollte den Schuldigen am Unfalltod seines Sohnes zu vergeben, so ist es nun SWAT-Commander Rigg, der einsehen soll, dass er nicht immer alle retten kann. Trotz der prekären Situation in der Rigg steckt, sind manche Entscheidungen des erfahrenen Polizeimanns nicht nachvollziehbar. Der Handlungsablauf ist manchmal hier schon sehr konstruiert.

Gut gelöst ist wiederrum die Verzahnung mit den Vorgängern. Es werden einige offene Fragen beantwortet und man erfährt auch, warum sich John (Tobin Bell) der dunklen Seite zuwandte. Die tragischen Ereignisse in seiner Vergangenheit lassen seine Taten in einem etwas anderen Licht erscheinen und man empfindet kurzzeitig sogar etwas Mitleid für ihn. Die Rückblicke auf die vorangegangenen Teile erschließen sich wahrscheinlich nur denjenigen, die auch alle Teile gesehen haben. Neulinge werden diese Flashbacks eher als sehr konfus und zusammenhangslos erleben.

„Saw IV“ führt die Reihe auch nach dem Tod von Jigsaw fort. Viele Elemente wurden aus den ersten drei Teilen übernommen und recycelt. Mit Rigg wurde zwar ein „gutes“ Opfer gefunden, mit dem das Publikum mitfühlen kann, doch der sonstige Handlungsablauf ist mehr oder weniger schon bekannt und erzeugt nicht mehr die Spannung wie noch das Original. Natürlich gibt es auch hier wieder eine Überraschung am Ende – doch sogar diese wurde geklaut. Teil 4 ist somit nur mehr ein Aufwärmen von alten Zutaten und kann keine Innovationen mehr liefern.