Forrest Gump

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Forumseintrag zu „Forrest Gump“ von 8martin

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8martin (02.07.2017 14:43) Bewertung
Wenig Grips, viel Herz
Eine amerikanische Erfolgsstory von einem etwas zurückgebliebenen, gehbehinderten Muttersöhnchen kombiniert mit einem Abriss der amerikanischen Geschichte. Das sentimentale Ende wird durch dezente Komik und einen optischen und akustischen lyrischen Schluss abgerundet: ein Ohrwurm zur tanzenden weißen Feder.
Der Held (Tom Hanks) erzählt seine Lebensgeschichte an der Bushaltestelle. Die bewegt sich zwischen Mama (Sally Field) und Jenny (Robin Wright) seiner Sandkastenliebe, die ein Leben lang hält, obwohl beide in zwei verschiedenen Welten leben.
Forrest irrlichtert zwischen historischen Ereignissen und Persönlichkeiten umher z.B. Nixon, Kennedy, Johnson oder John Lennon. Und er trifft auf Reaktionen von Nixons ‘Ping-Pong-Politik‘, auf Vertreter der Black Panther oder der Hippies. Forrest kämpft in Vietnam, wird dekoriert und findet seinen Lebenssinn im Laufen. Da nimmt er messianische Züge an. Das Feeling für die Zeit bringt der Score mit klassischen Vertretern wie CCR, Beach Boys, Simon & Garfunkel, den Doors oder Jimmy Hendrix.
Regisseur Robert Zemeckis begleitet seine Figuren mit viel Empathie, der Humor ist nie verletzend. Tom Hanks mimt den Forrest mit genialem, unbeweglichem Gesichtsausdruck und einem Laufstil wie mit rohen Erbsen in den Schuhen und rohen Eiern in der Hose. Das Faszinierende ist seine infantile Weltsicht, die auf glückliche Zufälle trifft oder umgekehrt. Er ist einfach erfolgreich und wundert sich keineswegs darüber. So nimmt man ihm auch das rührende Ende ab mit Jennys Tod und Sohn Forrest, der sehr klug ist. Man lacht nicht über Forrest, man schmunzelt nur und lässt sich von der Story davontragen wie die weiße Feder vom Wind. (6 Oscars! Alle verdient!)
 
 

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