Tom Tykwers Meisterstück
Die Essenz der Schönheit, der Liebe, der Leidenschaft, bringt Grenouille völlig um den Verstand fesselt ihn so sehr, dass er dem Ziel, das ULTIMATIVE Parfüm zu erschaffen, alles unterordnet:sein eigenes und das Leben von 13 jungen Frauen mit ihrem jeweils ganz persönlichen, einmaligen Duft. Es ist das Odeur von Genialität, das schon in dem Roman von Patrik Süskind hervor trat. Es hieß lange warten auf einen Film, aber das Warten hat sich gelohnt: aus dem duften Roman wurde ein faszinierendes Stück Kino. Die Kontraste zwischen dem stinkenden Paris seiner Zeit und den hypnotisierend verführerischen Düften, deren nahezu unermessliche Zahl Jean-Baptiste völlig von Sinnen zu konservieren trachtet, werden in Bilder und Töne umgesetzt, deren Opulenz das Publikum in eine betörte Extase der sinnlichen Glückseligkeit versetzen kann, ähnlich der Orgie am Ende des Filmes. Ein Finale, auf das man zwar ein wenig warten muss, das aber meiner Ansicht ein Optimum aus der literarischen Vorlage heraus holt.Der Film ist erstaunlich ausgewogen inszeniert vor dem Hintergrund des Buches, und auch überzeugend gespielt von D. Hoffman, Ben Whishaw, Alan "Professor Snape" Rickman und natürlich den zahlreichen ausnahmlos rothaarigen Schönheiten. Leider begleitet ihn eine mediale Hysterie, die die zarten Zwischentöne dieser olfaktorischen Komposition zudeckt, so daß er bei so manchem Kinobesucher zwar gewiß mit seiner Kopfnote, aber kaum mehr mit der Herz- oder gar der Basisnote punkten wird.
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