Nach dem College-Abschluss hat Sally (Meg Ryan) vor, von Chicago nach New York zu ziehen. Das selbe hat auch Harry (Billy Crystal), der Freund einer Freundin von Sally, vor. Da Sally ein Auto hat, liegt es auf der Hand, dass sie Harry auf die lange Fahrt mitnimmt. Auf dieser Fahrt lernen sich die beiden auch das erste Mal kennen, wobei sich deren Meinungen über Liebe, Sex und ob Frau und Mann überhaupt befreundet sein können, divergieren. Nach der Fahrt ist Sally froh, Harry nie wieder zu sehen. Doch es kommt erstens anders und zweitens als man denkt, denn fünf Jahre später begegnen sich die beiden auf einem Flughafen wieder, wobei sich die Rollen beinahe umgedreht haben, denn jetzt befindet sich Sally in einer nicht zu ernst gemeinten Sexbeziehung und Harry steht kurz vor der Heirat. Fünf weitere Jahre später treffen sie sich wieder und werden zu besten Freunden, können sie sich jedoch auch lieben?
„When Harry Met Sally...“ war zu seiner Zeit, Ende der 80er, einer der Filme, die Beziehungen nicht auf die normierte Weise dargestellt haben, sondern auch – vielleicht für Hollywoodfilme zu unbequeme – Wahrheiten unverblümt ausgesprochen haben. Damit steht „When Harry Met Sally...“ in der Tradition von Filmen wie sie Woody Allen zu dieser Zeit gedreht hat (beispielsweise „Annie Hall“ [„Der Stadtneurotiker“]) und steht ihnen dabei auch qualitativ um nichts nach. Außerdem zeichnen sich diese Filme auch durch einen ausgezeichneten Witz aus. So befindet sich auch Billy Crystal in der Rolle des Harry in komödiantischer Höchstform.
In „When Harry Met Sally...“ wird das Hollywoodmodell der Liebe auf den ersten Blick dadurch untergraben, dass sich Harry und Sally vielleicht auch schon beim ersten Treffen verliebt haben, es aber dabei selbst nicht gemerkt haben. Außerdem werden romantische Szenen, wie man sie aus anderen Filmen kennt, aufgebaut, allerdings anschließend zerredet. So auch gegen Ende des Filmes, als sich Sally alleine auf einer Silvester-Party befindet. Gerade als sie kurz nach Mitternacht gehen will, kommt Harry hereingestürmt und gesteht ihr mit den drei wohl berühmtesten Worten die Liebe. Für sie ist diese Situation allerdings nicht so einfach und, bevor es zum möglichen Happy-End kommt, entspinnt sich noch ein etwas längerer Dialog zwischen Harry und Sally.
Der Film meistert den Grad zwischen Humor und ernster Themen zumeist sehr gut, wobei er allerdings, selten aber doch, nicht bissig genug und schlicht und ergreifend zu nett bleibt.
Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
