Stay

Bewertung durch Harry.Potter  60% 
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Forumseintrag zu „Stay“ von Harry.Potter


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Harry.Potter (13.02.2006 20:29) Bewertung
Stay a little bit too long, but take nice pictures.

Das ganz Außergewöhnliche an „Stay“ ist, wie schon bei dem letzten Film von Marc Forster „Finding Neverland“, die außergewöhnliche Optik des Filmes: ständig ist die Kamera in Bewegung, wechselt der Blickwinkel und die Perspektiven, kaum eine Szene ist auf „normale“ Art an die andere angefügt. Ein wahrer Genuss für Freunde von Filmen, deren kreatives Potential nicht schon auf dem Schnitt erschöpft ist, sondern sich im Schneideraum erst zu seiner wahren Größe entfaltet. Besonders die Schlusssequenz gerät beinahe zu einem Gemälde aus Licht und Farben.

Leider hat es sich damit aber die positive Seite bereits wieder erschöpft. Denn das Drehbuch von David Benioff leidet an der selben Inhaltsleere wie schon sein Skript zu „Troja“. Aus zahlreichen Thrillern und Horrorfilmen komponiert er bereits allzu bekannte Versatzstücke menschlicher Abgründigkeit zu einer pseudo-psychologischen Schnitzeljagd quer durch die drei Dimensionen der Zeit und alle HImmelsrichtungen New Yorks und das vorwärts und rückwärts. Am Schluss ist wieder alles ganz anders, aber da interessiert es uns schon lange nicht mehr...

James Forster tritt an der Seite von Ewan McGregor, sowie dem Spezialeffekt-Verantwortlichen Steven Kirshoff und Stefanie Schneider, der Künstlerin des Films, vor die Presse. Gemeinsam erzählen sie über den Entstehungsprozess des Filmes, die schwierigen Phasen des Schnitts und auch den Entstehungsprozess der Kunstwerke, die im Film vorkommen. Diese sind nämlich ursprünglich Fotografien, die in einem zweiten Schritt zu Malereien umgearbeitet wurden. Hier wird auch ein wenig klar, wieso der Film eine so starke optische Komponente und eine inhaltlich eher konfuse Seite hat: Regisseur Marc Forster betont, für ihn sei es wichtig, dass der Film vom Publikum erlebt werden kann, im Sinne einer alle Sinne ansprechenden Erfahrung, nicht nur im Kopf. Auch das Ende ist bewusst offen gehalten, damit sich jeder Kinobesucher seine eigene Meinung bilden kann. Ewan McGregor wird noch gefragt, nach welchen Kriterien er die Drehbücher aussucht. Dabei sagt er, es müsse das Drehbuch ein solches sein, bei dem man sich gegen Ende noch mehr Seiten wünscht, nicht weniger und das auf eine ganz gewisse Art einen besonderen Zugang zum Thema bietet. Die Vielseitigkeit der von ihm bereits verkörperten Rollen ergibt sich einfach aus dieser Gefühlsentscheidung.
 
 

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