Stay

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Forumseintrag zu „Stay“ von 8martin

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8martin (02.07.2016 18:15) Bewertung
Bleib bei mir!
Lange Zeit glaubt man, Regisseur Marc Forster treibt nur so seine Psychospielchen mit dem Publikum, indem er Bewusstseinsebenen miteinander vermengt. Jeder ist für Jeden ein Fremder, wir sind von lebenden Toten umgeben und nur eins steht fest ‘Ein eleganter Suizid ist das ultimative Kunstwerk‘. Dazu gibt es zwei rätselhafte Märchen, Schnitte à la Resnais bringen Wiederholungen und eigentlich will der agile Psychiater Sam (Ewan McGregor) seinen Klienten Henry (Ryan Gosling) vom Selbstmord abhalten.
Ganz am Ende kommt eine ganz kurze Aufklärung, die das bisherige Geschehen so zwischen Tag und Traum ansiedelt und sich jetzt nach allem als nackte Realität entpuppt. Man versteht, warum sich Bekannte jetzt plötzlich nicht mehr kennen, Eltern ihre Kinder verwechselt haben, Tote wie Zombies plötzlich bluten oder ein blinder Schachspieler (Bob Hoskins) plötzlich klar sieht.
Diese Auflösung stellt viele Kritiker zufrieden, tut aber andererseits der Spannung einigen Abbruch. Der schwankende Boden der Psychologie wäre mir als Basis lieber gewesen. Es war auch so recht unterhaltsam mit vielen Nebenhandlungen. (z.B. Elizabeth Reaser bei der Theaterprobe oder Naomi Watts, Sams Freundin, als gerettete Selbstmordkandidatin.) Ich wäre auch ohne die Auflösung realiter ausgekommen, weil ich mich gut unterhalten fühlte.
Die drei Hauptdarsteller überzeugen durchaus, technisch ist der Film gelungen und die Handlung wird so dargeboten, dass man sich nie langweilt. Es gibt genügend Überraschungen, sodass man dran bleibt. ‘Stay!‘
 
 

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