Der schönste Tag in meinem Leben

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Forumseintrag zu „Der schönste Tag in meinem Leben“ von 8martin

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8martin (12.08.2009 15:05) Bewertung
Wie das Leben so spielt
Virna Lisi, die große alte Dame des klassischen italienischen Films versucht ihren Familienclan zusammenzuhalten. Er besteht aus ihren drei Kindern, die wiederum zum Teil selbst Kinder haben. Typische, gut gewählte Beispiele: die Alleinerziehende mit dem fast volljährigen Sohn, das Ehepaar, bei dem sich die Frau nicht zwischen Ehemann und Liebhaber entscheiden kann und der jüngste Spross ist schwul. Es ist ein interessantes und lebhaftes Spiegelbild unserer Gesellschaft, wobei fast alle Aspekte erwähnt werden, die in unserem heutigen Leben so vorkommen können: Erwachsenwerden mit der erwachenden Sexualität, das Telefon als Einsamkeitskiller oder Eheprobleme.
Die Körperlichkeit steht dabei stets im Mittelpunkt von der symbolischen Kopulation von Hunden bis zu der Erkenntnis, der alten Dame, die feststellen muss, dass sie gar nicht stattgefunden hat. Ein pralles Kaleidoskop, in dem jeder für sich eigene Erfahrungen wiederfinden kann. Interessant und ungewöhnlich sind drei Dinge: das titelgebende Ereignis, die Erstkommunionfeier, steht am Ende des Films, die clever gemachten Überblendungen verwischen für den Beteiligten die Grenze zwischen Realität und Wunschdenken und überraschen bisweilen den Zuschauer und Regisseurin Cristina Comencini gelingt das alles völlig unaufdringlich darzustellen, fast wie im richtigen Leben.
 
 

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